Nettoabsatz deutscher Schuldverschreibungen im Januar 2020

Rentenmarkt

Der Bruttoabsatz am deutschen Rentenmarkt lag im Januar 2020 mit 154,9 Mrd  wieder deutlich über dem Wert des Vormonats (67,4 Mrd ). Unter Berücksichtigung gestiegener Tilgungen und von Eigenbestandsveränderungen der Emittenten stieg der Umlauf inländischer Rentenpapiere um 29,9 Mrd €, nach einem Rückgang von 24,3 Mrd € im Dezember 2019. Der Umlauf ausländischer Titel am deutschen Markt erhöhte sich um 9,2 Mrd €, sodass der Umlauf von in- und ausländischen Schuldverschreibungen in Deutschland im Januar im Ergebnis um 39,2 Mrd € anstieg.

Die öffentliche Hand begab im Berichtsmonat Anleihen in Höhe von netto 15,6 Mrd . Dabei erhöhte vor allem der Bund seine Kapitalmarktverschuldung, und zwar im Ergebnis um 11,3 Mrd . Er emittierte vornehmlich unverzinsliche Bubills und zweijährige Schatzanweisungen (7,9 Mrd € bzw. 6,0 Mrd €), in geringerem Umfang aber auch Bundesobligationen (3,7 Mrd €). Dem standen Nettotilgungen von 10-jährigen Anleihen in Höhe von 9,1 Mrd € gegenüber. Die Länder und Gemeinden begaben Anleihen für per saldo 4,3 Mrd €.

Heimische Unternehmen weiteten im Januar ihre Kapitalmarktverschuldung um 9,2 Mrd  aus, nach Nettotilgungen in Höhe von 3,8 Mrd  im Dezember. Der Großteil dieser Nettoemissionen entfiel dabei auf nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften.

Die inländischen Kreditinstitute emittierten im Januar Anleihen für netto 5,1 Mrd , nach Nettotilgungen in Höhe von 4,3 Mrd  im Vormonat. Dies war vor allem auf flexibel gestaltbare sonstige Bankschuldverschreibungen (4,7 Mrd €) und Hypothekenpfandbriefe (3,4 Mrd €) zurückzuführen. Hingegen wurden Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute für per saldo 3,0 Mrd € getilgt.

Auf der Erwerberseite traten im Januar insbesondere ausländische Investoren in Erscheinung, welche inländische Schuldverschreibungen für netto 32,5 Mrd  in ihre Portfolios aufnahmen. Daneben erwarben heimische Kreditinstitute Rentenwerte für per saldo 3,4 Mrd ; im Ergebnis handelte es sich hierbei überwiegend um ausländische Titel. Die Bundesbank erwarb – auch im Rahmen der seit November 2019 wiederaufgenommenen Ankaufprogramme des Eurosystems – Schuldverschreibungen für netto 3,0 Mrd €. Inländische Nichtbanken stockten ihr Rentenportfolio um netto 0,3 Mrd € auf; hierbei handelte es sich ausschließlich um ausländische Titel.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt nahmen im Berichtsmonat inländische Gesellschaften über die Ausgabe neuer Aktien im Ergebnis 0,8 Mrd  an zusätzlichen Mitteln auf. Der Nettoabsatz ausländischer Anteilspapiere in Deutschland betrug im gleichen Zeitraum 5,6 Mrd . Auf der Erwerberseite dominierten inländische Nichtbanken, die für per saldo 6,1 Mrd € Dividendenwerte kauften. Gebietsfremde Anleger erwarben hiesige Aktien für netto 0,5 Mrd €. Heimische Kreditinstitute reduzierten hingegen ihr Aktienportfolio im Ergebnis um 0,3 Mrd €.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Januar einen Mittelzufluss in Höhe von 14,3 Mrd . Hiervon profitierten überwiegend die institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds (11,4 Mrd ). Unter den Anlageklassen wurde vor allem in Gemischte Wertpapierfonds (7,8 Mrd €) und Offene Immobilienfonds (3,6 Mrd €) investiert. Am deutschen Markt aktive ausländische Fondsgesellschaften platzierten im Januar Anteilscheine für 9,4 Mrd €. Als Erwerber von Investmentfondsanteilen traten im Berichtsmonat im Ergebnis nahezu ausschließlich inländische Nichtbanken auf (20,8 Mrd €). Heimische Kreditinstitute erwarben Fondsanteile für netto 3,0 Mrd €, während ausländische Investoren hiesige Anteilscheine für per saldo 0,1 Mrd € veräußerten.