Nettoabsatz von Schuldverschreibungen im Januar 2013
Rentenmarkt
Am deutschen Rentenmarkt verdoppelte sich die Emissionstätigkeit im Januar 2013 im Vergleich zum Vormonat nahezu. Insgesamt wurden inländische Schuldverschreibungen für 128,2 Mrd € emittiert, verglichen mit 74,1 Mrd € im Dezember 2012. Nach Abzug der gegenüber dem Vormonat deutlich höheren Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten verringerte sich der Umlauf heimischer Rentenwerte allerdings um 14,3 Mrd €. Ausländische Schuldverschreibungen wurden für netto 15,8 Mrd € am deutschen Markt untergebracht. Insgesamt nahm damit der Umlauf von Schuldverschreibungen in Deutschland um 1,5 Mrd € zu.
Die öffentliche Hand erhöhte im Berichtsmonat ihren Bestand an Rentenmarktverbindlichkeiten kaum (0,1 Mrd €), nachdem sie im Dezember noch für 24,8 Mrd € Schuldverschreibungen netto getilgt hatte. Der Bund (einschl. der ihm zugerechneten Abwicklungsanstalt) nahm im Januar den Kapitalmarkt per saldo mit 1,6 Mrd € in Anspruch. Dabei emittierte er vor allem Bundesobligationen (5,1 Mrd €), aber auch zweijährige Schatzanweisungen (4,7 Mrd €) sowie 30-jährige Anleihen (0,9 Mrd €), tilgte aber zugleich zehnjährige Bundesanleihen im Volumen von 6,0 Mrd € und unverzinsliche Schatzanweisungen (Bubills) in Höhe von 1,2 Mrd €. Die Länder nahmen Schuldverschreibungen für netto 1,5 Mrd € zurück.
Die Kreditinstitute führten im Januar ihre heimische Kapitalmarktverschuldung weiter zurück, wenngleich mit 8,9 Mrd € in geringerem Maße als im Vormonat (20,1 Mrd €). Die größten Rückflüsse waren im Ergebnis bei den Öffentlichen Pfandbriefen (13,5 Mrd €), deren Umlauf seit einigen Jahren der Tendenz nach sinkt, sowie bei den flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen (1,6 Mrd €) zu verzeichnen. Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute wurden für netto 6,5 Mrd € neu begeben.
Inländische Unternehmen verringerten ihre Kapitalmarktverschuldung per saldo um 5,5 Mrd €, nachdem sie sich im Vormonat mit dem gleichen Betrag über Schuldverschreibungen finanziert hatten. Den größten Rückgang verzeichneten sonstige Finanzinstitute bei langfristigen Anleihen (3,9 Mrd €).
Auf der Erwerberseite haben im Januar die inländischen Nichtbanken ihr Engagement in Schuldverschreibungen erhöht (7,7 Mrd €). Ausländische Investoren trennten sich hingegen von zinstragenden Titeln im Wert von 1,7 Mrd €. Bei den heimischen Kreditinstituten reduzierten sich die Bestände an Anleihen um 2,6 Mrd €; sie verkauften inländische Papiere (7,5 Mrd €) und erwarben ausländische Schuldverschreibungen (4,9 Mrd €).
Aktienmarkt
Am deutschen Aktienmarkt wurden im Januar 2013 junge Aktien für 0,7 Mrd € begeben, und zwar überwiegend von börsennotierten Unternehmen. Darüber hinaus wurden ausländische Aktien in Höhe von 3,9 Mrd € in Deutschland abgesetzt. Unter den Erwerbern dominierten im Berichtsmonat die hiesigen Kreditinstitute, die Dividendenwerte für 5,8 Mrd € kauften. Daneben stockten inländische Nichtbanken ihre Aktienbestände per saldo um 4,6 Mrd € auf. Demgegenüber verringerten gebietsfremde Investoren ihren Bestand an deutschen Aktien um 5,8 Mrd €.
Investmentfonds
Den inländischen Investmentfonds flossen im Januar 2013 mit 11,9 Mrd € weniger Mittel zu als im Vormonat (19,1 Mrd €). Die Zuflüsse kamen weit überwiegend den institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds zugute (10,5 Mrd €). Unter den Publikumsfonds verzeichneten vor allem Gemischte Wertpapierfonds und Offene Immobilienfonds Mittelzuflüsse (0,9 Mrd € bzw. 0,7 Mrd €). Ausländische Fondsgesellschaften setzten am deutschen Markt Fondsanteile für 3,3 Mrd € ab. Erworben wurden Investmentfondsanteile von inländischen Nichtbanken und Kreditinstituten (12,4 Mrd € bzw. 2,9 Mrd €). Ausländische Anleger gaben im Ergebnis deutsche Investmentfondsanteile ab (0,1 Mrd €).