Nettotilgungen am deutschen Rentenmarkt im Oktober 2023

Rentenmarkt

Im Oktober 2023 lag das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt mit einem Bruttoabsatz von 129,2 Mrd € deutlich unter dem Vormonat (150,4 Mrd €). Nach Abzug der im Vergleich zum Vormonat etwas höheren Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten wurden inländische Schuldverschreibungen für netto 20,3 Mrd € getilgt. Der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland sank im Berichtsmonat um 3,2 Mrd €, sodass der Umlauf von Schuldtiteln am deutschen Markt insgesamt um 23,5 Mrd € abnahm. 

Inländische Unternehmen tilgten im Oktober Anleihen für netto 11,3 Mrd € (nach Nettoemissionen in Höhe von 6,5 Mrd € im Vormonat). Im Ergebnis war dies nahezu ausschließlich auf Sonstige Finanzinstitute zurückzuführen, die per saldo ausschließlich Papiere mit einer Laufzeit von unter einem Jahr tilgten.

Die öffentliche Hand verringerte im Berichtsmonat ihre Kapitalmarktverschuldung um 10,1 Mrd € (nach Nettoemissionen von 16,9 Mrd € im September). Der Bund tilgte im Ergebnis vor allem fünfjährige Obligationen (- 13,3 Mrd €) sowie unverzinsliche Schatzanweisungen (- 6,3 Mrd €). Dem standen Nettoemissionen zweijähriger Schatzanweisungen (4,6 Mrd €) und zehnjähriger Anleihen (4,1 Mrd €) gegenüber. Die Länder und Gemeinden begaben im Ergebnis Anleihen für 0,4 Mrd €.

Heimische Kreditinstitute erhöhten im Berichtsmonat ihre Kapitalmarktverschuldung um 1,0 Mrd €, nach Nettotilgungen im Umfang von 7,1 Mrd € im Vormonat. Dabei stieg der Umlauf von flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen sowie von Öffentlichen Pfandbriefen (2,5 Mrd € bzw. 1,9 Mrd €). Hingegen wurden Hypothekenpfandbriefe und Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute, zu denen auch die öffentlichen Förderbanken zählen, für per saldo 2,0 Mrd € beziehungsweise 1,4 Mrd € getilgt.

Auf der Erwerberseite trennten sich im Berichtsmonat im Ergebnis alle Erwerbergruppen von Rentenwerten. Gebietsfremde Investoren verringerten ihre Bestände an hiesigen Rentenwerten um per saldo 8,3 Mrd €. Der Bestand an Anleihen, die von der Bundesbank gehalten werden, sank um netto 6,8 Mrd €; dies ist vor allem auf auslaufende Bestände aus den Ankaufprogrammen des Eurosystems zurückzuführen. Heimische Kreditinstitute verringerten ihre Rentenportfolios um 4,9 Mrd €, wobei vorrangig ausländische Werte verkauft wurden. Inländische Nichtbanken veräußerten Schuldverschreibungen für per saldo 3,6 Mrd €, dabei handelte es sich im Ergebnis allein um heimische Papiere.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt begaben inländische Gesellschaften im Oktober nur in geringem Umfang neue Aktien (0,6 Mrd €, nach 0,7 Mrd € im Vormonat). Der Bestand an ausländischen Dividendentiteln am deutschen Markt sank im gleichen Zeitraum um 0,6 Mrd €. Erworben wurden Aktien im Ergebnis ausschließlich durch inländische Nichtbanken (2,4 Mrd €). Ausländische Investoren und hiesige Banken veräußerten per saldo Aktien für 2,4 Mrd € beziehungsweise 0,1 Mrd €.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Oktober Mittelabflüsse in Höhe von 2,4 Mrd € (Vormonat: Zuflüsse in Höhe von 2,1 Mrd €). Dies betraf Publikums- und Spezialfonds, welche institutionellen Anlegern vorbehalten sind, in nahezu gleichem Maße. Unter den Fondsanbietern nahmen vor allem Gemischte Wertpapierfonds Anteilscheine zurück (- 1,7 Mrd €), in geringerem Umfang auch Aktien- und Dachfonds (- 0,6 Mrd € bzw. - 0,5 Mrd €). Der Umlauf der in Deutschland vertriebenen ausländischen Fondsanteile stieg im Oktober um 0,7 Mrd €. Erworben wurden Investmentanteile per saldo nahezu ausschließlich von inländischen Kreditinstituten (0,8 Mrd €). Ausländische Investoren erwarben hiesige Fondsanteile für netto 0,1 Mrd €, während heimische Nichtbanken ihre Investmentfondsbestände um per saldo 2,6 Mrd € verringerten.