Nettotilgungen von Schuldverschreibungen im Juni 2013

Rentenmarkt

Im Juni betrug das Brutto-Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt 122,4 Mrd € und lag damit leicht unter dem Wert des Vormonats (133,3 Mrd €). Nach Abzug der deutlich gestiegenen Tilgungen (150,2 Mrd €) und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten sank der Umlauf inländischer Rentenpapiere um 17,4 Mrd €. Ausländische Schuldverschreibungen wurden für netto 1,6 Mrd € am deutschen Markt platziert (nach 20,2 Mrd € im Vormonat). Insgesamt nahm damit der Umlauf von Schuldverschreibungen in Deutschland im Juni um 15,8 Mrd € ab. Im Mai hatte er um 17,3 Mrd € zugenommen.

Die heimischen Kreditinstitute tilgten im Juni per saldo eigene Anleihen für 9,5 Mrd €, darunter vor allem die flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen (8,0 Mrd €), aber auch Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (1,5 Mrd €), zu denen die öffentlichen Förderbanken gerechnet werden, sowie Öffentliche Pfandbriefe (0,8 Mrd €). Hingegen wurden Hypothekenpfandbriefe für netto 0,8 Mrd € am Markt abgesetzt.

Die inländischen Unternehmen reduzierten im Berichtsmonat ihre Kapitalmarktverschuldung im Ergebnis um 5,5 Mrd €. Der Großteil dieser Nettotilgungen ist auf Anleihen mit Laufzeiten von einem Jahr und weniger zurückzuführen.

Die öffentliche Hand tilgte im Juni, der traditionell ein großer Steuermonat ist, eigene Anleihen für per saldo 2,4 Mrd €. Dabei reduzierten ausschließlich die Länder ihre Kapitalmarktverschuldung, und zwar um netto 4,0 Mrd €. Die Verschuldung des Bundes nahm hingegen per saldo um 1,6 Mrd € zu. Vor allem zehnjährige Bundesanleihen (7,1 Mrd €) sowie fünfjährige Bundesobligationen (3,9 Mrd €) wurden netto begeben, während zweijährige Schatzanweisungen im Ergebnis getilgt wurden (11,8 Mrd €).

Auf der Erwerberseite haben im Juni netto betrachtet ausschließlich Inländer Rentenwerte erworben (6,7 Mrd €), während ausländische Investoren ihr Engagement in solchen Papieren zurückführten (22,5 Mrd €). Unter den Inländern nahmen vor allem heimische Nichtbanken zinstragende Papiere in ihre Depots (4,6 Mrd €). Der Bestand an Schuldverschreibungen der Deutschen Bundesbank war hingegen rückläufig (1,3 Mrd €). Zurückzuführen ist dies überwiegend auf Tilgungen von Wertpapieren, die im Rahmen der Eurosystem-Ankaufprogramme erworben worden waren.

Aktienmarkt

Das Emissionsvolumen am deutschen Aktienmarkt lag im Berichtsmonat bei 1,5 Mrd €. Gleichzeitig stieg der Bestand an ausländischen Aktien am deutschen Markt um 0,9 Mrd €, so dass sich der gesamte Aktienumlauf in Deutschland um 2,4 Mrd € erhöhte. Erworben wurden Aktien per saldo ausschließlich von ausländischen Investoren; sie nahmen im Ergebnis Dividendentitel für 9,9 Mrd € in ihre Portfolien auf. Dem standen Nettoverkäufe der heimischen Kreditinstitute in Höhe von 8,8 Mrd € gegenüber. Die inländischen Nichtbanken erwarben Aktienwerte für per saldo 1,3 Mrd €.

Investmentfonds

Bei inländischen Investmentfonds kam es im Juni zu einem Mittelaufkommen von 4,8 Mrd €. Hiervon profitierten vor allem die den institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds (4,3 Mrd €). Unter den Anlageklassen konnten vor allem Gemischte Wertpapierfonds (3,0 Mrd €) neue Anteile absetzen. Renten- und Aktienfonds verzeichneten hingegen leichte Mittelabflüsse (zusammen: 1,0 Mrd €). Der Umlauf von Investmentfondsanteilen ausländischer Fondsgesellschaften am deutschen Markt sank im Berichtsmonat leicht um 0,5 Mrd €. Als Erwerber von Investmentfondsanteilen traten im Ergebnis ausschließlich inländische Nichtbanken in Erscheinung (5,7 Mrd €). Heimische Kreditinstitute und ausländische Anleger reduzierten ihre Anteile an Investmentfonds um 0,8 Mrd € beziehungsweise 0,7 Mrd €.