Neue Bundesbank-Prognose: Deutsche Wirtschaft auf Erholungskurs
Die konjunkturellen Perspektiven für die deutsche Wirtschaft haben sich in den vergangenen Monaten spürbar aufgehellt. Unterstützt durch umfangreiche geld- und fiskalpolitische Impulse hat im Frühjahr 2009 ein Erholungsprozess eingesetzt, der in den nächsten beiden Jahren anhalten dürfte. Das Preisklima bleibt dabei günstig. Dies geht aus der neuen, heute veröffentlichten Prognose der Deutschen Bundesbank für 2010 und 2011 hervor.
Gesamtwirtschaftliche Produktion
Der Bundesbank-Prognose zufolge wird sich das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt - nach einem Rückgang um 4,9 % in diesem Jahr - im Jahr 2010 um 1,6 % und im Jahr 2011 um 1,2 % erhöhen. Die Effekte der öffentlichen Stabilisierungsmaßnahmen dürften über den Prognosezeitraum an Gewicht verlieren. An Bedeutung gewinnen dagegen voraussichtlich marktendogene Impulse aus dem Außenhandel und später aus einer wieder zunehmenden Investitionstätigkeit der Unternehmen sowie steigenden privaten Konsumausgaben. Der gesamtwirtschaftliche Auslastungsgrad wird sich allmählich erholen. Gleichwohl dürfte die Unterauslastung auch im Jahr 2011 spürbar sein.
Arbeitsmarkt
Die Reaktion des Arbeitsmarktes auf den Konjunktureinbruch war bislang äußerst verhalten. Ausschlaggebend hierfür war, dass in den Unternehmen zahlreiche Steuerungsmöglichkeiten genutzt wurden, um die Arbeitszeiten der reduzierten Nachfrage anzupassen, Entlassungen aber nach Möglichkeit zu vermeiden. Für den Prognosezeitraum ist davon auszugehen, dass per saldo weiter Arbeitsplätze verloren gehen werden, wenn auch nicht in dem vielfach befürchteten Ausmaß. Im Ergebnis könnte die Zahl der registrierten Arbeitslosen von 3,4 Millionen in diesem Jahr über 3,8 Millionen im Jahr 2010 auf 4,2 Millionen im Jahr 2011 steigen. Das entspräche einer Arbeitslosenquote von 10,1 % im Jahr 2011.
Preisentwicklung
Die Verbraucherpreise werden sich voraussichtlich über den gesamten Prognosehorizont moderat erhöhen, nachdem die Abwärtskorrekturen bei Energie und Nahrungsmitteln ausgelaufen sind. Im Mittel dürften die Verbraucherpreise im Jahr 2010 um 0,9 % und im Jahr 2011 um 1,0 % steigen, nach 0,3 % in diesem Jahr.
Die gesamtwirtschaftliche Prognose für Deutschland, die am 20. November abgeschlossen wurde, ist zugleich der Beitrag der Bundesbank zur halbjährlichen Stabsprojektion des Eurosystems. Sie basiert auf gemeinsamen bzw. abgestimmten Annahmen und auf einem identischen Prognosehorizont.