Schwacher Nettoabsatz am deutschen Rentenmarkt im Oktober 2021

Rentenmarkt

Im Oktober 2021 lag das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt mit einem Bruttoabsatz von 134,9 Mrd € deutlich unter dem Wert des Vormonats (157,0 Mrd €). Nach Abzug der höheren Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten wurden inländische Schuldverschreibungen für netto 2,7 Mrd € begeben. Der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland sank im Berichtsmonat um 4,5 Mrd €, sodass der Umlauf von Schuldtiteln am deutschen Markt insgesamt um 1,7 Mrd € abnahm.

Inländische Kreditinstitute erhöhten ihre Kapitalmarktverschuldung im Oktober um 7,4 Mrd € (nach 11,6 Mrd € im September). Dabei stieg vor allem der Umlauf von Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (3,3 Mrd €). Daneben wurden Hypothekenpfandbriefe und Sonstige Bankschuldverschreibungen für netto 2,6 Mrd € beziehungsweise 2,1 Mrd € begeben.

Die öffentliche Hand begab im Berichtsmonat Schuldverschreibungen für netto 2,8 Mrd € (nach Nettotilgungen in Höhe von 6,0 Mrd € im September). Dies war im Ergebnis ausschließlich auf den Bund zurückzuführen, der seine Kapitalmarktverschuldung um 4,4 Mrd € aufstockte. Er begab vorrangig zehnjährige Bundesanleihen (6,5 Mrd €), aber auch zweijährige Bundesschatzanweisungen (4,8 Mrd €) und unverzinsliche Schatzanweisungen (3,5 Mrd €). Dem standen Nettotilgungen von fünfjährigen Bundesobligationen in Höhe von 13,1 Mrd € gegenüber. Die Länder und Gemeinden tilgten eigene Anleihen für per saldo 1,5 Mrd €.

Heimische Unternehmen verringerten im Oktober ihre Kapitalmarktverschuldung um 7,5 Mrd € (Vormonat: Nettoemissionen von 8,2 Mrd €). Die Tilgungen waren im Ergebnis fast ausschließlich auf Sonstige Finanzinstitute zurückzuführen; sie konzentrierten sich auf Papiere mit einer Laufzeit von über einem Jahr.

Auf der Erwerberseite trat im Ergebnis hauptsächlich die Bundesbank auf. Sie nahm – vor allem im Rahmen der Ankaufprogramme des Eurosystems – Rentenwerte für netto 20,8 Mrd € in ihren Bestand; dabei handelte es sich zum weit überwiegenden Teil um inländische Titel öffentlicher Emittenten. Heimische Nichtbanken erweiterten ihr Rentenportfolio per saldo um 5,1 Mrd €; dabei standen im Ergebnis ausländische Papiere im Vordergrund des Interesses. Inländische Kreditinstitute und gebietsfremde Investoren verringerten hingegen ihre Rentenbestände um netto 17,9 Mrd € beziehungsweise 9,7 Mrd €.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt wurden von inländischen Gesellschaften im Oktober neue Aktien für 5,5 Mrd € begeben, nach 4,7 Mrd € im Monat zuvor. Der Bestand an ausländischen Dividendentiteln am deutschen Markt stieg um 5,8 Mrd €. Erworben wurden Aktien im Ergebnis nahezu ausschließlich von inländischen Nichtbanken (14,9 Mrd €). Heimische Kreditinstitute vergrößerten ihr Aktienportfolio um netto 1,4 Mrd €, während gebietsfremde Investoren ihr hiesiges Aktienengagement um 5,0 Mrd € reduzierten.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Oktober per saldo Mittelzuflüsse in Höhe von 20,2 Mrd € (September: 5,1 Mrd €). Hiervon profitierten im Ergebnis weit überwiegend die Spezialfonds (15,8 Mrd €), welche institutionellen Anlegern vorbehalten sind. Von den Fondsanbietern verkauften vor allem Gemischte Wertpapierfonds neue Anteilscheine (5,6 Mrd €), in geringerem Umfang aber auch Rentenfonds (2,9 Mrd €), Aktienfonds (2,3 Mrd €) und Offene Immobilienfonds (1,7 Mrd €). Der Umlauf der in Deutschland vertriebenen ausländischen Fondsanteile stieg im Berichtsmonat um 10,4 Mrd €. Erworben wurden Investmentanteile im Oktober fast ausschließlich von inländischen Nichtbanken (29,4 Mrd €). Heimische Kreditinstitute erwarben Anteilscheine für netto 1,8 Mrd €. Ausländische Investoren veräußerten dagegen hiesige Fondsanteile für per saldo 0,5 Mrd €.