Schwacher Nettoabsatz von Schuldverschreibungen im Juli 2021

Rentenmarkt

Der Bruttoabsatz am deutschen Rentenmarkt lag im Juli 2021 mit 146,8 Mrd  leicht unter dem Wert des Vormonats (149,7 Mrd ). Nach etwas gestiegenen Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten nahm der Umlauf inländischer Rentenpapiere um 6,3 Mrd € zu, nachdem er im Juni um 15,2 Mrd € gestiegen war. Ausländische Titel wurden im Umfang von 5,2 Mrd € am deutschen Markt platziert, sodass der Umlauf von in- und ausländischen Schuldverschreibungen in Deutschland im Ergebnis um 11,4 Mrd € zulegte.

Die öffentliche Hand begab im Berichtsmonat eigene Anleihen in Höhe von netto 11,6 Mrd . Vor allem der Bund erhöhte im Ergebnis seine Kapitalmarktverschuldung (7,6 Mrd ). Dabei emittierte er schwerpunktmäßig fünfjährige Obligationen (5,3 Mrd €) und zweijährige Schatzanweisungen (4,7 Mrd €). Bei den Bundesanleihen wurden eher längere Laufzeiten aufgestockt (4,4 Mrd € bei den 30-jährigen bzw. 2,3 Mrd € bei den 15-jährigen). Dem standen Nettotilgungen zehnjähriger Anleihen von 11,4 Mrd € gegenüber. Die Länder und Gemeinden begaben Anleihen für per saldo 4,1 Mrd €.

Inländische Unternehmen platzierten im Juli Schuldverschreibungen für netto 3,8 Mrd . Dies war überwiegend auf nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften zurückzuführen, die vor allem Papiere mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr emittierten.

Heimische Kreditinstitute verringerten im Berichtsmonat dagegen ihre Kapitalmarktverschuldung um netto 9,2 Mrd . Getilgt wurden im Ergebnis vor allem Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (4,6 Mrd ), sowie die flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen (4,2 Mrd €).

Auf der Erwerberseite stand im Juli an erster Stelle die Bundesbank; sie kaufte – vor allem im Rahmen der Ankaufprogramme des Eurosystems – Schuldverschreibungen für netto 25,1 Mrd . Dabei handelte es sich nahezu ausschließlich um inländische Papiere öffentlicher Emittenten. Heimische Nichtbanken erwarben Rentenwerte für netto 9,4 Mrd , und zwar überwiegend ausländische Papiere. Gebietsfremde Investoren und inländische Kreditinstitute verringerten hingegen ihre Rentenportfolios um 17,6 Mrd € beziehungsweise 5,5 Mrd €.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt wurden von inländischen Gesellschaften im Berichtsmonat neue Aktien für 0,8 Mrd  emittiert. Der Absatz ausländischer Aktien in Deutschland stieg im gleichen Zeitraum um 5,1 Mrd . Auf der Erwerberseite dominierten inländische Nichtbanken; sie nahmen Aktien im Umfang von netto 3,8 Mrd € in ihre Portfolios auf. Ausländische Investoren kauften hiesige Dividendenwerte für netto 2,2 Mrd €, während heimische Kreditinstitute Aktien für per saldo 0,1 Mrd € veräußerten.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Juli einen Mittelzufluss von 11,8 Mrd . Im Ergebnis flossen diese Gelder überwiegend in Spezialfonds (7,7 Mrd ), die institutionellen Anlegern vorbehalten sind. Unter den Anlageklassen profitierten vor allem Gemischte Wertpapierfonds von den neuen Mitteln (5,6 Mrd €), daneben aber auch Rentenfonds (3,0 Mrd €), Aktienfonds und Offene Immobilienfonds (je 1,4 Mrd €). Ausländische Fondsgesellschaften setzten am deutschen Markt Anteilscheine für netto 5,2 Mrd € ab. Als Erwerber von Investmentfondsanteilen traten im Berichtsmonat im Ergebnis nahezu ausschließlich inländische Nichtbanken in Erscheinung (16,8 Mrd €). Heimische Kreditinstitute erwarben Anteilscheine für per saldo 1,1 Mrd €, während ausländische Investoren ihr hiesiges Fondsengagement um 0,8 Mrd € verringerten.