Tilgungen am deutschen Rentenmarkt im April 2012

Rentenmarkt

Im April 2012 sank das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt mit einem Brutto-Absatz von 103,0 Mrd € gegenüber dem Vormonat (123,5 Mrd €) deutlich. Nach Abzug der ebenfalls rückläufigen Tilgungen (108,2 Mrd €) und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten wurden inländische Schuldverschreibungen für netto 1,1 Mrd € vom Markt genommen. Der Umlauf ausländischer Schuld­verschreibungen in Deutschland verringerte sich im Berichtsmonat um 2,9 Mrd €, sodass der Umlauf von Schuldtiteln am deutschen Markt insgesamt um 3,9 Mrd € zurückging. 

Heimische Kreditinstitute führten im Berichtsmonat ihre Kapitalmarktverschuldung um netto 5,7 Mrd € zurück. Vor allem Sonstige Bankschuldverschreibungen, aber auch Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute, zu denen beispielsweise auch öffentliche Förderbanken zählen, wurden für per saldo 5,6 Mrd € beziehungsweise 0,8 Mrd € getilgt. Dem standen Nettoemissionen von Hypothekenpfandbriefen sowie von öffentlichen Pfandbriefen für 0,4 Mrd € beziehungsweise 0,3 Mrd € gegenüber. 

Die öffentliche Hand begab im April Schuldverschreibungen in Höhe von netto 4,1 Mrd €, wobei 2,7 Mrd € auf den Bund entfielen. Während sich der Umlauf 2-jähriger Bundesschatzanweisungen (+4,3 Mrd €) sowie 10‑ und 30‑jähriger Bundesanleihen (+8,2 Mrd € bzw. +3,9 Mrd €) erhöhte, kam es vor allem bei den 5-jährigen Bundesobligationen per saldo zu Tilgungen (12,9 Mrd €). Die Länder nahmen den Kapitalmarkt im Ergebnis mit 1,4 Mrd € in Anspruch. 

Inländische Unternehmen begaben im Berichtsmonat eigene Anleihen für per saldo 0,5 Mrd €, im Vergleich zu Netto-Emissionen von 2,7 Mrd € im Vormonat. Dabei handelte es sich im Ergebnis ausschließlich um Titel mit Laufzeiten von weniger als einem Jahr. Die Emissionen waren auf nicht-finanzielle Kapitalgesellschaften zurückzuführen, während finanzielle Unternehmen (ohne Banklizenz) Anleihen netto tilgten. 

Auf der Erwerberseite kauften im April lediglich heimische Nichtbanken Rentenwerte für per saldo 8,6 Mrd €. Hingegen trennten sich vor allem inländische Kreditinstitute von zinstragenden Papieren in Höhe von 11,1 Mrd €. Auch ausländische Investoren sowie die Deutsche Bundesbank gaben Rentenwerte in Höhe von 1,2 Mrd € beziehungsweise 0,3 Mrd € ab.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt haben im Berichtsmonat inländische Gesellschaften mit 0,1 Mrd € kaum junge Aktien begeben. Der Bestand an ausländischen Dividendentiteln am deutschen Markt sank im gleichen Zeitraum um 1,2 Mrd €. Bei der Betrachtung der Erwerberseite haben lediglich inländische Investoren Aktien gekauft. Vor allem die heimischen Kreditinstitute nahmen Dividendentitel für 10,6 Mrd € in ihre Portfolien auf; dabei handelte es sich im Ergebnis ausschließlich um deutsche Werte. Nichtbanken erwarben Aktien für per saldo 0,5 Mrd €. Indessen trennten sich gebietsfremde Investoren – wie bereits in der Vergangenheit vor Dividendenterminen – von inländischen Aktien für netto 12,2 Mrd €.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im April netto geringe Mittelzuflüsse in Höhe von 0,3 Mrd €. Hiervon profitierten im Ergebnis ausschließlich die den institutionellen Anlegern vorbe­haltenen Spezialfonds (3,6 Mrd €). Unter den für alle Anleger zugänglichen Kapitalanlagegesellschaften nahmen fast ausschließlich Aktienfonds Anteilscheine für 4,2 Mrd € zurück. Hingegen setzten Gemischte Fonds sowie Offene Immobilienfonds neue Anteile am Markt für 0,6 Mrd € bzw. 0,1 Mrd € ab. Zudem sank der Umlauf der in Deutschland vertriebenen ausländischen Fonds im Berichtsmonat um 1,7 Mrd €. Erworben wurden Investmentanteile im April vor allem von gebietsansässigen Kreditinstituten, aber auch von heimischen Nichtbanken (3,7 Mrd € bzw. 1,7 Mrd €). Beide Gruppen engagierten sich im Ergebnis ausschließlich in heimischen Zertifikaten. Hingegen trennten sich ausländische Investoren von deutschen Anteilscheinen für per saldo 6,8 Mrd €.