Stellungnahme von Bundesbankpräsident Prof. Dr. Axel A. Weber zu den jüngsten Anspannungen an den Finanzmärkten auf Anfrage von Medien

An den Finanzmärkten findet derzeit eine Normalisierung der Risikobepreisung statt. Der Umschwung von hoher Risikofreude zu mehr Risikoaversion verlief jedoch abrupt und führte in einigen Marktsegmenten zu Nervosität und Überreaktionen. Hiervon sind auch deutsche Banken betroffen.

Zur Gewährleistung ordentlicher Marktbedingungen hat das Eurosystem mit Schnelltendern den täglichen Liquiditätsbedarf der Kreditinstitute gesichert. Dies hat Wirkung gezeigt: Es hat zur Verbesserung der Liquidität und nachhaltig zur Marktberuhigung beigetragen. Die EZB und die nationalen Notenbanken werden die Märkte weiterhin genau beobachten.

Die Bundesbank steht im Rahmen ihrer laufenden Überwachung der Kreditinstitute im engen Kontakt mit den Banken. Dabei hat sich unser Eindruck bestätigt, dass die erhöhten Risiken in den betroffenen Geschäftsfeldern abgeschirmt und Ertragseinbußen für die Kreditinstitute insgesamt begrenzt sind. Die jüngsten Probleme der IKB stellten einen institutsspezifischen Einzelfall dar. Hierfür haben die KfW und die deutsche Kreditwirtschaft eine Auffanglösung vereinbart.

Ungeachtet der jüngsten Anspannungen in einigen Finanzmarktsegmenten sind die europäischen und deutschen Wirtschaftsdaten unverändert positiv. Sie sprechen für eine Fortsetzung des robusten und breit angelegten Wirtschaftsaufschwungs.