Monatsbericht der Europäischen Zentralbank - Juni 2012

Was die Finanz- und Wirtschaftspolitik betrifft, so wurden in den vergangenen Jahren beträchtliche Fortschritte bei der Haushaltskonsolidierung erzielt. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Bemühungen zur Wiederherstellung einer soliden Haushaltslage sowie der Wettbewerbsfähigkeit fortgesetzt werden. Diese sind Voraussetzungen für ein stabiles Wirtschaftswachstum. Als natürliche Ergänzung hierzu bedarf es der Umsetzung des neuen Rahmens zur makroökonomischen Überwachung im Zuge des Europäischen Semesters. In mehreren Ländern des Euroraums bestehen übermäßige Ungleichgewichte, die beseitigt werden müssen. Umfassende Reformen an den Güter- und Arbeitsmärkten wie auch im Finanzsektor werden dazu beitragen, ein nachhaltiges Wachstum zu fördern. An den Gütermärkten sollte – nicht zuletzt durch die Vollendung des Binnenmarkts – der Wettbewerb verstärkt werden, und die Lohnentwicklung sollte sich flexibel an die Arbeitsmarktlage und die Produktivität anpassen. Diese wachstumsfördernden Reformen würden den notwendigen Anpassungsprozess beschleunigen und die Schaffung von Arbeitsplätzen fördern.

Schließlich begrüßt es der EZB-Rat sehr, dass die Staats- und Regierungschefs beim letzten Treffen des Europäischen Rates vereinbart haben, intensiver über eine langfristige Vision für die Wirtschafts- und Währungsunion nachzudenken. Der EZB-Rat hält dies für einen äußerst wichtigen Schritt.

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