Monatsbericht der Europäischen Zentralbank - September 2009

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Informationen und Analysen, die seit der Sitzung des EZB-Rats vom 6. August 2009 verfügbar geworden sind, seine Einschätzung bestätigen, dass das derzeitige Leitzinsniveau der EZB nach wie vor angemessen ist. In diesem Zusammenhang hat der EZB-Rat auf seiner Sitzung am 3. September zudem beschlossen, dass das längerfristige Refinanzierungsgeschäft mit zwölfmonatiger Laufzeit, das am 30. September 2009 zugeteilt wird, zum dann geltenden Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte angeboten wird. Die Preisentwicklung dürfte über die geldpolitisch relevante Frist gedämpft bleiben. Die jährliche Preissteigerung nach dem HVPI war im August leicht negativ. Dies ist vor allem auf die Basiseffekte im Zusammenhang mit dem starken Anstieg der Rohstoffpreise im vergangenen Jahr zurückzuführen. Es wird damit gerechnet, dass die HVPI‑Inflation in den kommenden Monaten wieder in den leicht positiven Bereich zurückkehrt. Gleichzeitig stützen die jüngsten Informationen die Einschätzung des EZB-Rats, dass es vermehrt Anzeichen für eine Konjunkturstabilisierung innerhalb und außerhalb des Euro‑Währungsgebiets gibt. Dies entspricht der Erwartung, dass die deutliche wirtschaftliche Kontraktion ein Ende gefunden hat und dass nun eine Phase der Stabilisierung und einer ganz allmählichen Erholung folgt. Die verfügbaren Indikatoren für die mittel- bis längerfristigen Inflationserwartungen sind weiterhin fest auf einem Niveau verankert, das mit dem Ziel des EZB-Rats im Einklang steht, die Preissteigerung mittelfristig unter, aber nahe 2 % zu halten. Die Gegenprüfung der Ergebnisse der wirtschaftlichen Analyse anhand der Ergebnisse der monetären Analyse bestätigt angesichts der sich nach wie vor verlangsamenden Geldmengen- und Kreditexpansion die Einschätzung eines mittelfristig geringen Inflationsdrucks. Vor diesem Hintergrund geht der EZB-Rat davon aus, dass die Preisstabilität auf mittlere Frist gewährleistet bleibt, wodurch die Kaufkraft der privaten Haushalte im Euroraum weiterhin gestützt wird.

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