Frauke Dannert Eine Ausstellung aus der Reihe PERSPEKTIVEN DER GEGENWART in der Deutschen Bundesbank
Auf den ersten Blick wirken die Arbeiten von Frauke Dannert wie gefundene Bilder von Bauten und Objekten, deren Bedeutung sich nicht sofort erschließt. Sieht man genauer hin, erkennt man, dass es sich um Collagen handelt, die auf ausgesprochen einfachem Material gründen: es sind gewöhnliche Schwarz-Weiß-Kopien aus Büchern und Zeitschriften, ein beliebig reproduzierbarer Grundstoff. Auf den meisten Arbeiten sind Architekturfragmente zu erkennen, die Frauke Dannert zu neuen Formen zusammenfügt
Die neutrale grau-schwarze Körperlosigkeit der Kopien findet einen Kontrast in dem haptisch wirkenden Untergrund, sei es raues, sich wellendes Papier, seien es gefundene Holzbretter, Spanplatten oder Metallflächen. Der jeweils besondere Untergrund verleiht den Collagen eine historisch anmutende Materialität, die an die Aura überlieferter Quellen und Erinnerungsstücke erinnert.
Die Collagen eröffnen unterschiedliche perspektivische Raumeindrücke: runde Kuppeln, spiralförmige Entwicklungen oder verschränkte Gitterstrukturen. Dabei geht es Frauke Dannert weniger um bestimmte Bauten oder konkrete Architekturstile. Vielmehr interessieren sie Räume auf ganz elementare Weise. Welche idealtypischen Strukturen tauchen immer wieder auf und wie beeinflussen sie die Art und Weise unserer Erfahrung? In der Betrachtung verschränkt sich die faktische Wahrnehmung der Werke mit tiefsitzenden Erfahrungen und Erinnerungen.
Frauke Dannert wurde 1979 in Herdecke geboren. Sie studierte an den Kunstakademien Münster und Düsseldorf und schloss ihr Studium 2011 mit dem Master of Fine Arts am Goldsmiths College in London ab. Zurzeit arbeitet sie im Schloss Ringenberg mit einem Stipendium der Kunststiftung Nordrhein-Westfalen.