Research Brief
Das Forschungszentrum der Deutschen Bundesbank veröffentlicht regelmäßig Neuigkeiten zu Studien und Diskussionspapieren von Forschern der Bundesbank.
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© John LambDeglobalisierungsschocks, grenzüberschreitende Kreditströme und positive Effekte von internen Kapitalmärkten am Beispiel des Brexit-Referendums 76. Ausgabe – Juni 2025
Mit dem Ausgang des Brexit-Referendums im Juni 2016 erhöhte sich abrupt die politische und ökonomische Unsicherheit. In einer neuen Studie zeigen wir, dass deutsche Banken ihre Kreditvergabe an Unternehmen im Vereinigten Königreich (UK) in Folge des Referendums verringerten. Durch den Kreditangebotsschock sanken Beschäftigung und Investitionen dieser Firmen. Dabei konnten multinationale Unternehmen im UK diesen Rückgang der externen Kredite durch ihre internationalen Strukturen abfedern, indem sie interne Kapitalmärkte stärker nutzten. Unsere Studie zeigt zum einen, dass der Ausgang des Brexit-Referendums die Wirtschaft im UK auch über indirekte Kanäle belastete. Zum anderen hebt sie die Rolle multinationaler Unternehmen hervor, welche die Folgen besser verkraften konnten.
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© Maria Rita Quitadamo / ECBZentralbankkommunikation gemäß KISS-Strategie kann Inflationserwartungen senken 75. Ausgabe – Mai 2025
Um auf die sprunghaft gestiegenen Inflationsraten nach der Pandemie besser reagieren zu können, haben Zentralbanken als zusätzliches geldpolitisches Instrument verstärkt die Kommunikation über den Inflationsausblick genutzt. Im vorliegenden Beitrag werden neue umfragebasierte Ergebnisse vorgestellt, die darauf hindeuten, dass die EZB-Kommunikation ihrer Inflationsprojektionen die Inflationserwartungen der privaten Haushalte deutlich senken kann. Diese Effekte fallen insbesondere dann stark aus, wenn die Zentralbank gemäß einer KISS-Strategie (keep it sophisticatedly simple) einfach und verständlich kommuniziert.
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© adamkaz / Getty ImagesGeopolitische Risiken belasten den Außenhandel des Euroraums und der USA 74. Ausgabe – März 2025
In den letzten Jahren nahmen geopolitische Spannungen zu. Dies beeinflusst nicht nur unmittelbar die betroffenen Länder, sondern den gesamten internationalen Handel. In einer neuen Studie zeigen wir, dass steigende geopolitische Risiken in Handelspartnerländern Warenimporte verteuern und dämpfen und Lieferketten beeinträchtigen. Zudem dürften sie eine Fragmentierung des Welthandels fördern. Besonders bedeutend sind dabei Risiken im Zusammenhang mit China.
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© Adobe Stock / LaSaSkalenerträge von Unternehmen: Neue Evidenz basierend auf europäischen Unternehmensdaten Research Brief | 73. Ausgabe – Februar 2025
Die Größenvor- oder -nachteile von Unternehmen, ökonomisch als Skalenerträge bezeichnet, sind in vielen ökonomischen Modellen zentral. Steigende Skalenerträge, bei denen Stückkosten mit der Produktionsmenge sinken, könnten Produktivitätsunterschiede zwischen Europa und den USA erklären. Wir präsentieren neue Ergebnisse zu den Skaleneigenschaften europäischer Unternehmen: Die meisten weisen konstante Skalenerträge auf, nicht wenige verfügen jedoch auch über steigende Skalenerträge.
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© Adobe Stock / Luciano Mortula-LGMWie beeinflussen Informationsvorteile und Regulatorik die Immobilienaktivitäten der Banken im europäischen Ausland? Research Brief | 72. Ausgabe – Januar 2025
Ein wesentlicher Teil von Krediten großer Banken im Euroraum ist mit Immobilien besichert. In einer neuen Studie untersuchen wir insbesondere, ob Banken während des Niedrigzinsumfeldes vermehrt in ausländische Kredite, welche mit Immobilien besichert sind, investiert haben. Unsere Ergebnisse zeigen, dass regulatorische Unterschiede zwischen dem Heimatland der Bank und möglichen Zielländern für die Suche nach Rendite von Bedeutung sind.