EU-finanzierte Projekte

Neben den eigenen bi- und multilateralen Kooperationsaktivitäten engagiert sich die Deutsche Bundesbank in EU-finanzierten Projekten.

Seit 2004 führt die Bundesbank EU-Twinning-Projekte durch. Diese Verwaltungspartnerschaften zwischen alten und neuen EU-Mitgliedstaaten sowie Beitrittskandidaten sind eine Initiative der Europäischen Kommission. Die Projekte werden partnerschaftlich von je einem Projektleiter/einer Projektleiterin der beteiligten Verwaltungen in beiden Ländern geleitet und von Kurzzeitexpertinnen und -experten sowie ggf. einem "Ständigen Twinning-Berater/einer Ständigen Twinning-Beraterin" umgesetzt. Sie haben eine Laufzeit von sechs Monaten bis zu zwei Jahren. Die Projekte entstehen auf Initiative der Partnerinstitution und werden von der EU-Kommission europaweit ausgeschrieben. Ziel der Twinning-Projekte ist es, die institutionellen Strukturen der Partnerländer an EU-Standards heranzuführen.

Darüber hinaus beteiligt sich die Bundesbank an EU-finanzierten Projekten, an denen neben der Bundesbank auch andere Zentralbanken des ESZB beteiligt sind.

Bundesbank unterstützt Zentralbanken im Westbalkan

Gemeinsam mit 19 Zentralbanken des Europäischen Systems der Zentralbanken, der Europäischen Zentralbank und der Europäischen Kommission unterstützt die Bundesbank ein Projekt für Zentralbanken und Aufsichtsbehörden des Westbalkans. Das erste Projekt wurde im Dezember 2021 abgeschlossen (siehe Film in englischer Sprache). Ein Folgeprojekt startete im September 2022. Das Folgeprogramm hat eine Laufzeit von drei Jahren und zielt darauf ab, die institutionellen Kapazitäten der begünstigten Institutionen weiter zu stärken, insbesondere durch die Verbesserung der Analyse- und Politikinstrumente und die Anwendung etablierter internationaler und europäischer Standards. 3 Millionen Euro aus dem Instrument for Pre-Accession Assistance (IPA III) werden von der EU für dieses Programm bereitgestellt.

EU-finanziertes Pilotprojekt für makroökonomische und finanzielle Stabilität in Afrika

Die Deutsche Bundesbank und die Banque de France sowie sechs nationale Zentralbanken des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB) und die Europäische Zentralbank (EZB) haben ein von der Europäischen Union (EU) finanziertes Projekt mit dem Ziel gestartet, zur makroökonomischen und finanziellen Stabilität in Afrika beizutragen.

Mit EU-Mitteln in Höhe von 2 Mio € soll das Programm die Kapazitäten der Zentralbanken in Afrika stärken und durch Dialog und Wissensaustausch aktuellen Herausforderungen in den Bereichen Unternehmensführung, Finanzstabilität, Widerstandsfähigkeit, strategischer Planung und internationaler Zusammenarbeit begegnen. Über einen Zeitraum von 24 Monaten wird den Zentralbanken in Afrika ein intensives Trainingsprogramm zu aktuellen Themen des Zentralbankwesens und der Finanzaufsicht angeboten.