Die Deutsche Bundesbank erweitert ihr Datenangebot über inländische Investmentfonds

Bereits seit den 1980er Jahren stellt die Bundesbank aggregierte Daten für die Analyse des Umfangs und der Struktur der deutschen Investmentfondsbranche zur Verfügung. Das stetig wachsende Interesse an zuverlässigen Daten über inländische Investmentfonds ist der großen Bedeutung dieses Wirtschaftsbereichs geschuldet. Mit rund 1,3 Billionen Euro verwaltetem Fondsvermögen im November 2012 bildet die Investmentfondsbranche nach den Monetären Finanzinstituten und den Versicherungen den drittwichtigsten Finanzsektor in Deutschland.

Die Statistik über Investmentfonds liefert zeitnahe Informationen für Untersuchungen des Einkommens- und Finanzierungskreislaufs der deutschen Volkswirtschaft und zur Ermittlung deutscher grenzüberschreitender Kapitalverflechtungen. Sie gibt darüber hinaus wichtige Hinweise zum Anlageverhalten und zu Veränderungen in der Risikobereitschaft von Anlegern. In jüngster Zeit werden mit den Ergebnissen der Statistik über Investmentfonds auch vermehrt Analysen zu den systemischen Finanzmarktrisiken der Investmentfondsbranche durchgeführt.

Berichtspflichtig zur Statistik über Investmentfonds sind alle in Deutschland ansässigen Kapitalanlagegesellschaften und Investmentaktiengesellschaften im Sinne des deutschen Investmentgesetzes (InvG). Diese melden der Bundesbank monatlich detaillierte Angaben zur Zusammensetzung des Fondsvermögens der über 6 000 inländischen Investmentfonds. Im Fokus stehen dabei Daten über die von den Fonds gehaltenen Wertpapiere, die seit Herbst 2009 auf Basis des einzelnen Wertpapiers erfasst werden. Die Statistik ermöglicht damit umfassende Untersuchungen der Wertpapieranlagen deutscher Investmentfonds nach Wertpapierarten (Schuldverschreibungen, Aktien, Investmentfondsanteile), Emittentengruppen (z. B. Banken, Versicherungen, nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften) und Emittentenländern. Untersuchungen zur Anlagenpolitik der Fonds sind darüber hinaus auch nach Anlageschwerpunkt (z. B. Aktien-, Renten-, offene Immobilienfonds, Dachfonds) und Art des Anteilinhabers (Publikums- vs. Spezialfonds) möglich. Des Weiteren stehen Angaben zu inländischen börsengehandelten Indexfonds, sogenannte Exchange Traded Funds (ETFs), zur Verfügung.

Entsprechende statistische Daten sind ab September 2009 auf monatlicher Basis verfügbar und werden auf der Homepage der Bundesbank als Zeitreihen sowie im Statistischen Beiheft 2 (Kapitalmarktstatistik) als Tabellen veröffentlicht. Kurzinformationen zur inländischen Investmentfondsbranche liefert überdies ein einseitiges Faktenblatt (siehe Anlage), das monatlich aktualisiert wird. Alle Publikationen finden Sie über den Link unter "weitere Informationen".

Eine ausführliche Analyse des deutschen Fondsgeschäfts auf Basis der Statistik über Investmentfonds findet sich im Monatsbericht der Bundesbank vom Januar 2013 unter dem Titel: „Aktuelle Entwicklungen am Markt für Investmentfonds: Nachfrage, Strukturveränderungen und Anlageverhalten“, S. 13 ff.