Banknoten und Konfetti: Annette Kelm stellt im Geldmuseum aus

Annette Kelm ©Courtesy Annette Kelm und KÖNIG GALERIE Berlin/London/Tokio
Annette Kelm, Konfetti, 2019
Seit dem 15. Januar präsentiert das Geldmuseum die Kunstausstellung „Annette Kelm – Geld“. Nachdem das Museum Mitte März aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie schließen musste, öffnet es am 25. Mai wieder seine Türen. Mit der Wiedereröffnung ist auch die Sonderausstellung wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Sie haben nun noch bis zu 31. Juli die Gelegenheit, die Ausstellung von Annette Kelm zu sehen.

Annette Kelm entwickelt immer wieder Arbeiten, in denen Geld, Konsum oder Ökonomie eine Rolle spielen. Sei es ganz direkt, indem sie in Stillleben Geldscheine integriert oder für Einzelhändler angefertigte „Sale“-Schilder als Motive nutzt; sei es im übertragenen Sinn, indem sie sich auf komplexe historische und politische Recherchen bezieht. In der Ausstellung im Geldmuseum der Bundesbank konzentriert sie sich auf diese Themen.

Foto-Recherchen im Nationalen Analysezentrum 

Unter anderem sind im Geldmuseum Arbeiten zu sehen, in denen gefälschte Banknoten als Motiv dienen. Im Nationalen Analysezentrum für Falschgeld in Mainz untersucht die Bank verdächtiges Bargeld und unterstützt durch ihre Expertise die polizeilichen Ermittlungen bei Falschgeldfunden. Die Künstlerin recherchierte vor Ort und wählte Scheine und verschiedene Requisiten aus diesem Umfeld für ihre neuen Stillleben aus.

Annette Kelm bezieht sich mit ihren präzisen Kompositionen, die sorgfältig beleuchtet sind und eine extreme Bildschärfe aufweisen, auf die Tradition der Stillleben- und Objektfotografie. Ihre Bildkonstruktionen aus Alltagsgegenständen, Requisiten und farbigen Hintergründen ziehen den Betrachter durch ihre ästhetische Dichte in den Bann. Alle abgebildeten Dinge lassen sich identifizieren und widersetzen sich in der künstlerischen Inszenierung doch den gewohnten Zuschreibungen und Bedeutungen.

International gefragte Künstlerin

Annette Kelms (geboren im Jahr 1975) konzeptionelle Fotografien werden international ausgestellt. Einzelausstellungen fanden unter anderem 2009 in den KW – Institut für Contemporary Art in Berlin und in der Kunsthalle Zürich statt; im Jahr 2015 folgten Ausstellungen im Museum Haus Lange, Krefeld, 2016 im VOX. Center of Contemporary Image in Montréal, Kanada und im Museum of Contemporary Art Detroit, USA, 2017 in der Kestner Gesellschaft, Hannover und 2018 in der Kunsthalle Wien und in der Fosun Foundation Shanghai in China. Im Jahr 2015 erhielt Annette Kelm den Camera Austria – Award for contemporary photography, Graz, Austria.

Mit den regelmäßigen Kunstausstellungen im Geldmuseum macht die Bank ihr langjähriges Kunstengagement auch außerhalb der eigenen Bürogebäude zugänglich. Die Ausstellungen können während der Öffnungszeiten des Geldmuseums von Sonntag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist frei. Führungen können aufgrund der derzeit geltenden behördlichen Regelungen nicht stattfinden.