Bundesbank lockt viele Besucher zum "EinBlick" in Berlin

Besucherin des Tages der offenen Tür ©Dani Rodriguez 
Besucherin im "Goldraum"
Mehrere tausend Besucher sind am 27. Juni zum Tag der offenen Tür der Bundesbank in die Hauptverwaltung in Berlin und Brandenburg gekommen. Bei einem vielseitigen Angebot aus Vorträgen, Interviews und einem bunten Bühnenprogramm informierten sie sich über die umfangreichen Aufgaben der Bundesbank. An zahlreichen Ständen konnten Besucher nicht nur mit Bundesbank-Mitarbeitern über die Tätigkeiten der deutschen Zentralbank diskutieren, sondern ihre wichtigen Aufgaben wie etwa Preisstabilität, sicheres Bargeld oder Finanzstabilität durch Anfassen und Ausprobieren spielerisch kennenlernen.

Vielfältige Aufgaben

"Es ist wieder einmal an der Zeit, Ihnen einen Einblick in die Arbeit der Bundesbank zu geben", sagte Claus Tigges, Präsident der Bundesbank-Hauptverwaltung in Berlin und Brandenburg, zur Eröffnung der Veranstaltung. "Vielleicht wird Sie überraschen, was die Bundesbank so alles macht", sagte er. Als Beispiele nannte Tigges die Versorgung von Berlin und Brandenburg mit Bargeld oder den unbefristeten Umtausch von D-Mark in Euro.

Mehr als 60 Tauschgeschäfte von D-Mark in Euro zählt die Bundesbank laut Tigges an ihrem Berliner Standort an einem normalen Geschäftstag. Im Durchschnitt würden dabei mehr als 300 D-Mark umgetauscht. Dabei kommt es auch schon einmal zu skurrilen Fällen, wie Tigges den Besuchern am Tag der offenen Tür berichtete. So habe ein Kunde aus Indien einmal die stolze Summe von 40 000 D-Mark umtauschen wollen. Ein anderer Kunde hatte auf einem Flohmarkt eine alte Schallplatte gekauft, doch später in der Hülle nicht nur die Vinylscheibe, sondern auch einen 1 000-Mark-Schein gefunden.

Neben diesen und vielen weiteren wichtigen Aufgaben kommt der Bundesbank in der Hauptstadt noch eine besondere Aufgabe zu. Für die Bundesbank mit ihrem Hauptsitz in Frankfurt am Main ist die Hauptverwaltung in Berlin und Brandenburg Tigges zufolge ein "Brückenkopf für die politische Kommunikation". Von hier aus könne die Bundesbank mit ihrer Expertise und ihren Positionen Einfluss auf den politischen Willensbildungsprozess nehmen.

Informieren und diskutieren

Zahlreiche Besucher nutzten den Tag der offenen Tür, um sich aus erster Hand bei Bundesbank-Experten über Hintergründe und Entwicklungen rund ums Geld zu informieren und mit ihnen darüber zu diskutieren, darunter auch mit Hauptverwaltungspräsident Tigges. Im Fokus standen dabei neben grundsätzlichen Zusammenhängen wie der Entstehung von Geld, der Rolle der Europäischen Zentralbank (EZB) oder den Aufgaben der Bundesbank auch ganz aktuelle Fragen. Dabei ging es etwa um die Bedeutung solider Banken für die Finanzstabilität oder die Maßnahmen der EZB im Kampf gegen zu geringe Inflation.

Bei regelmäßigen Hausführungen konnten Besucher mehr über die Architektur und die Kunst in der Bundesbank-Hauptverwaltung in Berlin und Brandenburg erfahren. Die Bundesbank präsentierte sich darüber hinaus auch als attraktiver Arbeitgeber und informierte über die vielfältigen Möglichkeiten für einen beruflichen Einstieg oder Wechsel in die Bundesbank.

Zum Verschnaufen konnten sich Besucher auf ein ganz besonderes Sofa setzen, das aus geschredderten alten Euro-Banknoten zusammengesetzt wurde. Wären die Scheine noch im Umlauf, hätten sie den Wert von einer Million Euro.

Gold lockt Besucher

Ein wahrer Publikumsmagnet war ein echter Goldbarren aus den Tresoren der Bundesbank. Kaum größer als eine Milchtüte, hat er einen Marktwert von gegenwärtig rund 420 000 Euro. Besucher konnten das glänzende Stück nicht nur anschauen. Wer mochte, konnte den 12,5 Kilogramm schweren Barren anfassen und mit der nötigen Kraft auch hochheben.

Eine ganz besondere Beziehung zum Gold hat auch Ehrengast Robert Bartko. Der mehrmalige Weltmeister im Bahnradfahren gewann bei den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney in seiner Disziplin olympisches Gold. "In meinen Augen ist Gold der Lohn für harte Arbeit", sagte er. Auf einem Fahrrad-Simulator konnten Besucher gegen Bartko auf einer Strecke von 1 000 Metern um die Wette fahren und versuchen, seine vorgelegte Zeit von 1:23 Minuten zu schlagen.