G20-Stellvertreter treffen sich in Sanya

Treffen der G20-Finanzminister und Zentralbankvertreter in Sanya ©The Ministry of Finance of the People’s Republic of China 

Die G20-Finanzminister- und Zentralbankstellvertreter haben sich Mitte Dezember im chinesischen Sanya getroffen. China, das Anfang Dezember den Vorsitz der G20 übernommen hat, nutzte das Treffen, um sein Programm für das nächste Jahr vorzustellen und mit den Finanzministern- und Zentralbankvertretern zu diskutieren. Als Vertreter der Deutschen Bundesbank nahm Vorstandsmitglied Andreas Dombret an dem Treffen teil.

G20 als wichtigstes Forum

Die chinesischen Vertreter betonten dabei die Rolle der G20 als wichtigstes Forum der globalen wirtschaftspolitischen Zusammenarbeit. China plane die bisherigen Hauptthemen weiterzuführen und teils durch neue Themen zu ergänzen. Unter den Teilnehmern wurde das Programm vielfach als ausgewogen, aber auch ehrgeizig bezeichnet und fand breite Zustimmung.

Hinsichtlich der aktuellen Lage der Weltwirtschaft überwogen bei den Teilnehmern pessimistische Einschätzungen. Gründe dafür sind bescheidene Wachstumsperspektiven, die Inkongruenz der Geldpolitiken wichtiger Wirtschaftsräume sowie erhöhte Kreditrisiken in den Schwellenländern und daraus resultierende Verwundbarkeiten. Positive kurz- und mittelfristige Wachstumseffekte könnten allerdings von der Stärkung multilateraler Entwicklungsbanken sowie einer besseren Zusammenarbeit in der Finanzierung ausgehen, zum Beispiel von Infrastrukturprojekten und -investitionen.

Basel III finalisieren

Übereinstimmung herrschte unter den G20-Finanzminister- und Zentralbankstellvertretern über die Notwendigkeit, Basel III zu finalisieren und auch andere, noch ausstehende Arbeiten im Regulierungsbereich anzugehen. Ebenfalls diskutiert wurden neue Arbeitsfelder der G20, wie zum Beispiel die Weiterentwicklung des makroprudenziellen Rahmenwerks für die Finanzmarktinfrastruktur. Außerdem ging es um die Finanzierung umweltfreundlicher Investitionsprojekte sowie um mögliche Risiken durch den Klimawandel für die Finanzstabilität.