Hohe Nettotilgungen am deutschen Rentenmarkt im Dezember 2016

Rentenmarkt

Am deutschen Rentenmarkt war die Emissionstätigkeit im Dezember 2016 – wie häufig zum Ende eines Jahres – schwächer als im Vormonat. Insgesamt wurden inländische Schuldver­schreibungen für 58,0 Mrd  emittiert, verglichen mit 75,5 Mrd € im November. Nach Abzug der gegenüber dem Vormonat gestiegenen Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbe-standsveränderungen der Emittenten verringerte sich der Umlauf heimischer Rentenwerte um 21,9 Mrd €. Darüber hinaus sank der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland im Dezember um 8,6 Mrd €, sodass im Ergebnis 30,5 Mrd € an die Anleger zurückflossen.

Die öffentliche Hand verringerte im Berichtsmonat ihre Verbindlichkeiten am Rentenmarkt um per saldo 12,4 Mrd , nach Nettoemissionen in Höhe von 8,0 Mrd € im Monat zuvor. Der Bund tilgte vor allem zweijährige Schatzanweisungen (11,0 Mrd €) und unverzinsliche Schatzanweisungen (3,0 Mrd €). Dem standen Nettoemissionen von fünfjährigen Bundesobligationen in Höhe von 3,5 Mrd € gegenüber. Die Länder und Gemeinden emittierten im Berichtsmonat Anleihen für netto 1,2 Mrd €.

Die Kreditinstitute führten im Dezember ihre heimische Kapitalmarktverschuldung ebenfalls weiter zurück, und zwar um 10,6 Mrd . Die größten Tilgungen waren im Ergebnis bei den Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (5,3 Mrd €) zu verzeichnen. Darüber hinaus wurden auch flexibel gestaltbare Sonstige Bankschuldverschreibungen (3,2 Mrd €), Hypothekenpfandbriefe (1,7 Mrd €) sowie Öffentliche Pfandbriefe (0,4 Mrd €) getilgt.

Inländische Unternehmen begaben im Dezember eigene Anleihen für per saldo 1,1 Mrd , nach Nettotilgungen in Höhe von 0,4 Mrd € im Monat davor. Die Emissionen waren im Ergebnis ausschließlich auf nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften zurückzuführen (5,6 Mrd €), während Sonstige Finanzinstitute Anleihen netto tilgten (-3,8 Mrd €).

Auf der Erwerberseite trat im Ergebnis ausschließlich die Bundesbank in Erscheinung. Sie erwarb vor allem im Rahmen der Ankaufprogramme des Eurosystems Schuldverschreibungen für netto 13,6 Mrd , dabei handelte es sich hauptsächlich um inländische Staatsanleihen. Ausländische Investoren reduzierten dagegen ihre Bestände an Rentenwerten (31,1 Mrd €), ebenso wie heimische Kreditinstitute (9,5 Mrd €) und inländische Nichtbanken (3,5 Mrd €).

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt wurden im Dezember neue Aktien für 0,9 Mrd  begeben, und zwar weit überwiegend von nicht börsennotierten Unternehmen. Darüber hinaus stieg der Umlauf ausländischer Aktien in Deutschland um 2,5 Mrd €. Erworben wurden Dividendenwerte im Berichtsmonat vor allem von gebietsfremden Investoren (3,0 Mrd €). Heimische Kreditinstitute erwarben Aktien für 1,3 Mrd €, während inländische Nichtbanken ihre Aktienportfolios um 0,9 Mrd € verkleinerten.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Berichtsmonat einen Mittelzufluss in Höhe von 16,4 Mrd . Hiervon profitierten weit überwiegend Spezialfonds (15,0 Mrd €), welche institutionellen Anlegern vorbehalten sind. In den einzelnen Anlageklassen verzeichneten vor allem Gemischte Wertpapierfonds Mittelzuflüsse in Höhe von 9,0 Mrd €, aber auch Offene Immobilienfonds, Dachfonds (je 2,5 Mrd €) sowie Aktienfonds (2,1 Mrd €). Der Umlauf an Zertifikaten ausländischer Fondsgesellschaften am deutschen Markt stieg im Dezember um 4,1 Mrd €. Erworben wurden Investmentfondsanteile im Ergebnis zum größten Teil von inländischen Nichtbanken (20,6 Mrd €). Ausländische Investoren nahmen Fondsanteile für netto 0,4 Mrd € in ihre Portfolios, während heimische Kreditinstitute Anteilscheine für per saldo 0,6 Mrd € verkauften.