Hoher Nettoabsatz am deutschen Rentenmarkt im Mai 2016

Rentenmarkt

Im Mai 2016 lag das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt mit einem Bruttoabsatz von 113,1 Mrd € nur leicht unter dem Wert des Vormonats (118,7 Mrd €). Nach Abzug der deutlich niedrigeren Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten wurden inländische Schuldverschreibungen für netto 29,7 Mrd € begeben. Ausländische Schuldverschreibungen wurden im Berichtsmonat für netto 5,2 Mrd € am deutschen Markt abgesetzt, sodass der Umlauf von Schuldtiteln in Deutschland insgesamt um 34,9 Mrd € zunahm.

Die öffentliche Hand begab im Mai Schuldverschreibungen in Höhe von netto 17,0 Mrd € (nach Tilgungen in Höhe von 12,7 Mrd € im April). Im Ergebnis emittierte vor allem der Bund neue Wertpapiere (19,5 Mrd €), und zwar hauptsächlich zehnjährige Bundesanleihen (5,0 Mrd €), zweijährige Bundesschatzanweisungen (4,7 Mrd €), fünfjährige Bundesobligationen (4,0 Mrd €) und unverzinsliche Bubills (3,0 Mrd €). Die Länder tilgten dagegen im Ergebnis eigene Anleihen für 2,6 Mrd €.

Heimische Kreditinstitute erhöhten im Mai ihre Kapitalmarktverschuldung um netto 8,7 Mrd €, nach 7,2 Mrd € im April. Dabei stieg vor allem der Umlauf von Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (9,0 Mrd €), zu denen beispielsweise öffentliche Förderbanken zählen, aber auch von flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen (1,7 Mrd €). Dem standen Nettotilgungen von Hypothekenpfandbriefen sowie von Öffentlichen Pfandbriefen (1,2 Mrd € bzw. 0,7 Mrd €) gegenüber.

Inländische Unternehmen begaben im Berichtsmonat Anleihen für per saldo 4,0 Mrd €, im Vergleich zu Nettoemissionen von 2,0 Mrd € im Vormonat. Die Emissionen waren im Ergebnis überwiegend auf nichtfinanzielle Unternehmen zurückzuführen (2,8 Mrd €). Möglicherweise hat die im März beschlossene Erweiterung der Ankaufprogramme des Eurosystems um Wertpapiere des Unternehmenssektors bereits im Vorfeld der Käufe zu einer erhöhten Emissionstätigkeit inländischer Unternehmen geführt.

Auf der Erwerberseite trat im Mai vor allem die Bundesbank als Käufer auf (18,1 Mrd €). Dabei spielte der Erwerb von Anleihen im Rahmen der Wertpapierankaufprogramme die entscheidende Rolle. Auch ausländische Investoren erweiterten ihr Rentenportfolio deutlich um deutsche Werte, und zwar um netto 17,6 Mrd €. Inländische Nichtbanken nahmen für netto 5,2 Mrd € zinstragende Papiere in ihre Depots; sie erwarben im Ergebnis ausschließlich ausländische Schuldverschreibungen (6,5 Mrd €). Hingegen veräußerten hiesige Kreditinstitute Schuldverschreibungen für netto 6,1 Mrd €, und zwar vor allem inländische Titel öffentlicher Emittenten.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt wurden im Berichtsmonat neue Aktien von inländischen Gesellschaften für netto 0,3 Mrd € begeben. Der Bestand an ausländischen Dividendentiteln am deutschen Markt stieg im gleichen Zeitraum um 5,5 Mrd €. Erworben wurden Aktien per saldo vor allem von inländischen Nichtbanken (4,3 Mrd €), aber auch von heimischen Kreditinstituten (2,8 Mrd €). Dem standen Nettoverkäufe der ausländischen Investoren in Höhe von 1,4 Mrd € gegenüber.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Mai per saldo Mittelzuflüsse in Höhe von 11,3 Mrd € (April: 6,7 Mrd €). Hiervon profitierten Publikumsfonds und die institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds nahezu gleichermaßen. Von den Fondsanbietern verkauften vor allem Gemischte Wertpapierfonds und Offene Immobilienfonds neue Anteilscheine (4,8 Mrd € bzw. 3,8 Mrd €), aber auch Rentenfonds platzierten neue Anteile am Markt (1,4 Mrd €). Der Umlauf der in Deutschland vertriebenen ausländischen Fondsanteile nahm im Berichtsmonat um 1,5 Mrd € zu. Erworben wurden Investmentanteile im Mai vor allem von inländischen Nichtbanken (11,7 Mrd €). Dabei handelte es sich im Ergebnis überwiegend um inländische Papiere. Heimische Kreditinstitute und ausländische Investoren erwarben Anteilscheine für 0,9 Mrd € beziehungsweise 0,2 Mrd €.