Hohes Mittelaufkommen am deutschen Rentenmarkt im Mai 2009

Rentenmarkt

Der Absatz ausländischer Schuldverschreibungen, die ausschließlich auf Euro denominiert waren, belief sich per saldo auf 14,8 Mrd €. Insgesamt erhöhte sich der Umlauf von Schuldverschreibungen in Deutschland im Berichtsmonat um 52,8 Mrd € und erreichte damit den höchsten Wert seit Januar 2007.

Unter den deutschen Schuldnern nahm die öffentliche Hand den Renten­markt im Mai mit 29,1 Mrd € am stärksten in Anspruch. An erster Stelle stand der Bund mit einem Netto-Absatz von 29,6 Mrd €. Wie in den Vormonaten begab er zum großen Teil kürzerlaufende Papiere. Bubills und zweijährige Schatzanweisungen wurden per saldo für 11,7 Mrd € beziehungsweise 7,1 Mrd € emittiert. Des Weiteren brachte er zehnjährige Anleihen und fünfjährige Obligationen im Nettobetrag von 6,4 Mrd € und 5,1 Mrd € unter. Der Umlauf 30-jähriger Anleihen reduzierte sich hingegen um 0,5 Mrd €. Die Länder tilgten im Berichtsmonat per saldo Schuldverschreibungen (0,5 Mrd €). Im April hatten sie noch für 5,9 Mrd € Papiere begeben.

Die heimischen Kreditinstitute platzierten im Mai zum ersten Mal seit einem halben Jahr mehr Anleihen am deutschen Kapitalmarkt als sie tilgten (7,7 Mrd €). Im Vordergrund standen dabei Schuldver­schreibungen von Spezialkreditinstituten (8,5 Mrd €). Hypothekenpfand­briefe wurden für 0,9 Mrd € abgesetzt. Der Umlauf Sonstiger Bankschuld­verschreibungen und Öffentlicher Pfandbriefe reduzierte sich um 1,3 Mrd € beziehungsweise 0,4 Mrd €.

Inländische Unternehmen nahmen den Rentenmarkt im Berichtsmonat mit 1,1 Mrd € deutlich weniger in Anspruch als im Vormonat (4,5 Mrd €). Dabei handelte es sich per saldo ausschließlich um Anleihen mit Ursprungslauf­zeiten von über einem Jahr.

Die stärkste Erwerbergruppe waren im Mai ausländische Anleger. Sie investierten 34,8 Mrd € am deutschen Rentenmarkt, darunter weit überwiegend in öffentliche Schuldtitel (25,4 Mrd €). Inländische Nichtbanken engagierten sich im Umfang von 10,7 Mrd €, wobei es sich im Ergebnis ausschließlich um ausländische Rentenwerte handelte (14,3 Mrd €). Heimische Kredit­institute nahmen Schuldverschreibungen in Höhe von netto 7,4 Mrd € in ihren Bestand, verglichen mit Veräußerungen in Höhe von 0,3 Mrd € im Vormonat.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt haben inländische Gesellschaften im Mai junge Aktien für 0,1 Mrd € begeben. Der Umlauf ausländischer Dividendentitel am deutschen Markt erhöhte sich um 3,3 Mrd €. Erworben wurden Aktien fast ausschließlich von ausländischen Anlegern (11,2 Mrd €). Zudem kauften gebietsansässige Nichtbanken Aktien für 1,7 Mrd €, während deutsche Kreditinstitute ihre Aktienbestände um 9,5 Mrd € reduzierten. Beide inländischen Anlegergruppen trennten sich dabei von deutschen Dividendenwerten.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Berichtsmonat einen Mittelzufluss in Höhe von netto 1,0 Mrd € (April: 2,0 Mrd €). Die zusätzlichen Gelder kamen im Ergebnis ausschließlich den Publikumsfonds zugute (2,5 Mrd €). Spezialfonds, die institutionellen Anlegern vorbehalten sind, mussten dagegen erneut Abzüge hinnehmen (1,5 Mrd €). Bei den Publikumsfonds flossen bei sich erholenden Aktienkursen im Mai 1,8 Mrd € in Aktienfonds. Offene Immobilienfonds (0,7 Mrd €), Rentenfonds (0,2 Mrd €) und Gemischte Wertpapierfonds (0,1 Mrd €) verkauften ebenfalls Anteilsscheine. Demgegenüber verzeichneten Geldmarktfonds leichte Mittelabflüsse (0,4 Mrd €). Am deutschen Markt vertriebene ausländische Fonds konnten im Mai Investmentzertifikate für 0,1 Mrd € unterbringen, nachdem von ihnen in den vergangenen Monaten Geld abgezogen worden war.

Unter den Erwerbern von Investmentfonds dominierten die heimischen Kreditinstitute, die Anteile in Höhe von 3,0 Mrd € in den Bestand nahmen. Inländische Nichtbanken und ausländische Investoren trennten sich dagegen per saldo von Investmentzertifikaten in Höhe von 1,5 Mrd € beziehungsweise 0,4 Mrd €.