Netto-Tilgungen am deutschen Rentenmarkt

Rentenmarkt

Das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt fiel im Juli 2009 mit einem Brutto-Absatz von 112,6 Mrd € deutlich schwächer aus als noch im Vormonat (145,0 Mrd €). Nach Abzug der ebenfalls gesunkenen Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten verringerte sich der Umlauf heimischer Rentenwerte um 13,5 Mrd €. Zugleich konnten ausländische Schuldverschreibungen für 10,2 Mrd € am heimischen Markt abgesetzt werden; dabei handelte es sich fast ausschließlich um auf Euro lautende Papiere. Im Ergebnis flossen somit 3,3 Mrd € an die Anleger zurück.

Die Kreditinstitute verringerten im Juli erneut ihre Kapitalmarktverschuldung, und zwar um 5,4 Mrd € (Juni: 7,7 Mrd €). Die größten Rückflüsse waren per saldo bei den Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (2,9 Mrd €) und bei den Öffentlichen Pfandbriefen (2,4 Mrd €) zu verzeichnen, aber auch die besonders flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen wurden im Ergebnis getilgt (1,8 Mrd €). Dagegen wurden Hypothekenpfandbriefe in Höhe von 1,7 Mrd € abgesetzt.

Die öffentliche Hand tilgte im Berichtsmonat netto Schuldverschreibungen für 9,8 Mrd €. Der Bund nahm im Ergebnis Papiere für 8,1 Mrd € zurück, darunter insbesondere zehnjährige Anleihen (18,7 Mrd €), in geringem Umfang auch 30-jährige Anleihen (0,5 Mrd €) und Finanzierungsschätze (0,1 Mrd €). Demgegenüber emittierte er netto weiterhin kurzlaufende Titel, insbesondere Bubills mit einer Laufzeit bis zu zwölf Monaten (9,4 Mrd €), aber auch zweijährige Schatzanweisungen (1,2 Mrd €) und Bundesobligationen (0,7 Mrd €). Der Umlauf von Schuldverschreibungen der Länder verringerte sich um 1,8 Mrd €.

Inländische Unternehmen beanspruchten den Rentenmarkt im Juli netto mit 1,7 Mrd €, wobei es sich per saldo ausschließlich um Anleihen mit Ursprungslaufzeiten von über einem Jahr handelte.

Erworben wurden Schuldverschreibungen am deutschen Rentenmarkt in erster Linie von heimischen Nichtbanken (17,1 Mrd €), welche vor allem ausländische Rentenwerte kauften (13,3 Mrd €). Die inländischen Kreditinstitute nahmen per saldo Rentenwerte für 1,4 Mrd € in ihr Portfolio auf. Dagegen veräußerten ausländische Investoren Schuldverschreibungen in größerem Umfang für netto 21,8 Mrd €.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt haben inländische Gesellschaften im Berichtsmonat junge Aktien für 0,4 Mrd € begeben; dabei handelte es sich fast ausschließlich um börsennotierte Unternehmen. Der Umlauf ausländischer Aktien in Deutschland stieg im Juli an (2,5 Mrd €). Beim Erwerb am heimischen Aktienmarkt standen ausländische Investoren im Vordergrund (4,9 Mrd €). Auch inländische Nichtbanken stockten ihre Depotbestände an Aktien auf (1,8 Mrd €), wohingegen heimische Kreditinstitute Dividendenwerte per saldo für 3,9 Mrd € veräußerten.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Juli Mittelzuflüsse in Höhe von netto 4,2 Mrd €, welche größtenteils den Spezialfonds, die institutionellen Anlegern vorbehalten sind, zugute kamen (3,4 Mrd €). Unter den inländischen Publikumsfonds konnten vor allem Aktienfonds (1,1 Mrd €) und Rentenfonds (0,9 Mrd €) Anteile absetzen, in geringerem Umfang auch Gemischte Fonds (0,3 Mrd €) sowie Gemischte Wertpapierfonds (0,1 Mrd €). Demgegenüber mussten Geldmarktfonds (1,2 Mrd €) und Offene Immobilienfonds (0,4 Mrd €) Anteile zurücknehmen. Ausländische Investmentfonds verzeichneten im Berichtsmonat erneut Mittelzuflüsse durch heimische Investoren (3,0 Mrd €). Erworben wurden Investmentanteile im Juli von gebietsansässigen Nichtbanken (7,5 Mrd €) und Kreditinstituten (0,6 Mrd €). Ausländische Investoren gaben hingegen per saldo Anteilscheine für 0,9 Mrd € ab.