Netto-Tilgungen am deutschen Rentenmarkt

Rentenmarkt

Das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt fiel im Juli 2010 mit einem Brutto-Absatz von 105,3 Mrd € deutlich schwächer aus als noch im Vormonat (173,3 Mrd €). Nach Abzug der ebenfalls gesunkenen Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten verringerte sich der Umlauf heimischer Rentenwerte um 33,6 Mrd €. Zugleich konnten ausländische Schuldverschreibungen für 3,6 Mrd € am deutschen Markt abgesetzt werden; dabei handelte es sich überwiegend um auf Euro lautende Papiere. Im Ergebnis flossen somit 30,0 Mrd € an die Anleger zurück.

Die Kreditinstitute verringerten im Juli erneut ihre Kapitalmarktverschuldung, und zwar um 31,2 Mrd € (Juni: 24,5 Mrd €). Die größten Rückflüsse waren per saldo bei den besonders flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen (14,5 Mrd €) und bei den Öffentlichen Pfandbriefen (14,3 Mrd €) zu verzeichnen, aber auch Hypothekenpfandbriefe wurden im Ergebnis getilgt (3,8 Mrd €). Dagegen wurden Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute in Höhe von 1,4 Mrd € abgesetzt.

Die öffentliche Hand tilgte im Berichtsmonat Schuldverschreibungen für netto 1,2 Mrd €. Der Bund nahm im Ergebnis Papiere für 2,3 Mrd € zurück, darunter insbesondere zehnjährige Anleihen (14,5 Mrd €), in geringerem Umfang auch unverzinsliche Schatzanweisungen (1,3 Mrd €). Demgegenüber emittierte er per saldo zweijährige Schatzanweisungen (6,1 Mrd €) und Bundesobligationen (5,1 Mrd €) sowie in geringerem Umfang auch 30-jährige Anleihen (2,4 Mrd €). Der Umlauf von Schuldverschreibungen der Länder stieg um 1,1 Mrd €.

Inländische Unternehmen tilgten im Juli Anleihen für netto 1,2 Mrd €, wobei es sich per saldo ausschließlich um Anleihen mit Ursprungslaufzeiten von über einem Jahr handelte.

Auf der Erwerberseite wurden Schuldverschreibungen im Ergebnis von allen Anlegergruppen verkauft. Insbesondere inländische Kreditinstitute trennten sich von Rentenwerten in Höhe von 23,9 Mrd €, darunter befanden sich größtenteils inländische Papiere. Ausländische Investoren veräußerten Schuldverschreibungen für 3,2 Mrd €, und zwar nur Papiere privater Emittenten. Heimische Nichtbanken trennten sich von Rentenwerten für per saldo 2,9 Mrd €; dabei handelte es sich ausschließlich um inländische Papiere.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt haben inländische Gesellschaften im Berichts­monat junge Aktien für 0,3 Mrd € begeben; dabei handelte es sich zum weit überwiegenden Teil um börsennotierte Unternehmen. Der Umlauf ausländischer Aktien am deutschen Markt ging im Juli um 2,4 Mrd € zurück. Auf der Erwerberseite standen heimische Kreditinstitute im Vordergrund, welche allerdings Dividendenpapiere für per saldo 2,9 Mrd € veräußerten. Inländische Nichtbanken tauschten im Ergebnis in ihren Depotbeständen inländische gegen ausländische Aktien (0,3 Mrd €). Ausländische Investoren erwarben Dividendenwerte für per saldo 0,8 Mrd €.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Juli Mittelzuflüsse in Höhe von netto 6,8 Mrd €, welche größtenteils den Spezialfonds, die institu­tionellen Anlegern vorbehalten sind, zugute kamen (5,1 Mrd €). Unter den inländischen Publikumsfonds konnten Offene Immobilienfonds (0,6 Mrd €), Rentenfonds (0,5 Mrd €) sowie Gemischte Wertpapierfonds (0,4 Mrd €) Anteile absetzen, in geringerem Umfang auch Gemischte Fonds sowie Aktienfonds (je 0,2 Mrd €). Demgegenüber mussten Geldmarktfonds Anteile im Wert von 0,1 Mrd € zurücknehmen. Ausländische Investmentfonds verzeichneten im Berichtsmonat geringe Mittelzuflüsse durch heimische Investoren (0,8 Mrd €). Erworben wurden Investment­anteile im Juli vor allem von gebietsansässigen Nichtbanken (8,1 Mrd €), in geringerem Umfang auch von Kreditinstituten (0,2 Mrd €). Ausländische Investoren gaben hingegen per saldo Anteilscheine für 0,7 Mrd € ab.