Netto-Tilgungen von Schuldverschreibungen im Juni 2011

Rentenmarkt

Im Juni betrug das Brutto-Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt 105,2 Mrd € und lag damit unter dem Wert des Vormonats (115,4 Mrd €). Nach Abzug der gestiegenen Tilgungen (121,2 Mrd €) und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten sank der Umlauf inländischer Rentenpapiere um 16,5 Mrd €. Auch ausländische Schuldverschreibungen wurden für netto 7,3 Mrd € vom deutschen Markt genommen. Insgesamt nahm damit der Umlauf von Schuldverschreibungen in Deutschland im Juni um 23,8 Mrd € ab.

Die heimischen Kreditinstitute tilgten im Berichtsmonat per saldo eigene Anleihen für 24,2 Mrd €, darunter vor allem die flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen (17,8 Mrd €) sowie Öffentliche Pfandbriefe (3,8 Mrd €). Zudem verringerten die Spezialkreditinstitute, zu denen die öffentlichen Förderbanken rechnen, den Umlauf eigener Anleihen um 1,9 Mrd €. Auch Hypothekenpfandbriefe wurden für netto 0,7 Mrd € getilgt.

Die öffentliche Hand nahm den Rentenmarkt im Juni mit 4,6 Mrd € in Anspruch und damit weitaus weniger stark als im Monat zuvor (23,4 Mrd €). Die Länder emittierten neue Schuldverschreibungen für netto 4,5 Mrd €. Dagegen blieb die Verschuldung des Bundes nahezu unverändert (Nettozunahme um 0,1 Mrd €). Dabei emittierte er vornehmlich 10-jährige Bundesanleihen für per saldo 2,7 Mrd €, aber auch Unverzinsliche Schatzanweisungen (0,8 Mrd €) sowie Bundesobligationen (0,7 Mrd €). Dem standen Tilgungen von 2-jährigen Schatzanweisungen in Höhe von 9,6 Mrd € gegenüber.

Die inländischen Unternehmen begaben im Berichtsmonat im Ergebnis Schuldverschreibungen für 3,2 Mrd € (Vormonat: 3,3 Mrd €). Dabei nahm ausschließlich der Nettoumlauf von Anleihen mit einer Ursprungslaufzeit von über einem Jahr zu.

Die Erwerbsrechnung wurde im Juni vor allem von heimischen Kreditinstituten geprägt. Sie veräußerten Anleihen für netto 18,1 Mrd €. Auch ausländische Investoren und die heimischen Nichtbanken trennten sich von Rentenwerten, und zwar für per saldo 2,9 Mrd € beziehungsweise 2,8 Mrd €.

Aktienmarkt

Das Emissionsvolumen am deutschen Aktienmarkt lag im Berichtsmonat mit 6,4 Mrd € über dem Vormonatswert. Gleichzeitig stieg der Bestand an ausländischen Aktien am deutschen Markt um 3,3 Mrd €, sodass sich der gesamte Aktienumlauf um 9,7 Mrd € erhöhte.

Erworben wurden Aktien im Ergebnis vor allem von ausländischen Investoren; sie nahmen Dividendentitel für per saldo 14,7 Mrd € in ihre Portfolios auf. Auch die inländischen Nichtbanken erwarben Anteilspapiere für netto 5,2 Mrd €. Dem standen Nettoverkäufe der heimischen Kreditinstitute in Höhe von 10,2 Mrd € gegenüber. Bei den beiden letztgenannten Gruppen dominierte jeweils der Handel mit inländischen Aktien.

Investmentfonds

Bei inländischen Investmentfonds kam es im Juni zu einen Mittelaufkommen von 2,2 Mrd €. Hiervon profitierten ausschließlich die institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds (2,7 Mrd €). Publikumsfonds nahmen hingegen Anteilscheine für netto 0,5 Mrd € zurück. Der Umlauf von Investmentfondsanteilen ausländischer Fondsgesellschaften am deutschen Markt sank im Berichtsmonat ebenfalls um 0,5 Mrd €. Als Erwerber von Investmentfondsanteilen traten im Ergebnis ausschließlich inländische Nichtbanken in Erscheinung. Während sie Fondsprodukte für 3,0 Mrd € in ihr Portfolio nahmen, reduzierten ausländische Anleger und heimische Kreditinstitute ihre Anteile an Investmentfonds um 0,8 Mrd € beziehungsweise 0,4 Mrd €.