Nettoemission von Schuldverschreibungen im Januar 2017

Rentenmarkt

Der Bruttoabsatz am deutschen Rentenmarkt lag im Januar 2017 mit 128,5 Mrd € wieder deutlich über dem Wert des Vormonats (58,0 Mrd €). Unter Berücksichtigung gestiegener Tilgungen (119,6 Mrd €) und der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten erhöhte sich der Umlauf inländischer Rentenpapiere netto um 22,5 Mrd €, nachdem er im Vormonat noch um 21,9 Mrd € zurückgegangen war. Der Umlauf ausländischer Titel am deutschen Markt erhöhte sich um 1,7 Mrd €, sodass der Umlauf von in- und ausländischen Schuldtiteln in Deutschland im Ergebnis um 24,2 Mrd € anstieg.

Die öffentliche Hand emittierte im Berichtsmonat Anleihen in Höhe von netto 5,9 Mrd €. Dabei weitete der Bund seine Kapitalmarktverschuldung im Ergebnis um 5,6 Mrd € aus. Er begab vor allem zweijährige Bundesschatzanweisungen (5,1 Mrd €) und dreißigjährige Bundesanleihen (1,6 Mrd €), während er zehnjährige Bundesanleihen im Umfang von 2,1 Mrd € tilgte. Die Länder begaben Anleihen für per saldo 0,3 Mrd €.

Die inländischen Kreditinstitute erhöhten im Januar ihre Kapitalmarktverschuldung um netto 12,0 Mrd €. Dies ist vor allem auf Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (6,7 Mrd €) und Hypothekenpfandbriefe (3,0 Mrd €) zurückzuführen. Darüber hinaus wurden Öffentliche Pfandbriefe in Höhe von 0,9 Mrd € und flexibel gestaltbare sonstige Bankschuldverschreibungen für per saldo 1,4 Mrd € begeben.

Auch heimische Unternehmen weiteten im Januar ihre Kapitalmarktverschuldung deutlich aus, und zwar um 4,6 Mrd €. Bei den Neuemissionen handelte es sich im Ergebnis überwiegend um kurzlaufende Commercial Paper und Anleihen mit einer Laufzeit von über einem Jahr.

Auf der Erwerberseite trat im Januar insbesondere die Bundesbank in Erscheinung, welche im Rahmen der Ankaufprogramme des Eurosystems Schuldverschreibungen für netto 18,1 Mrd € in ihr Portfolio aufnahm. Während zudem inländische Nichtbanken per saldo Rentenwerte für 10,0 Mrd € erwarben, verkauften heimische Kreditinstitute im gleichen Zeitraum Schuldtitel für netto 7,4 Mrd €. Der Großteil der Verkäufe entfiel dabei auf inländische Titel öffentlicher Emittenten. Gebietsfremde Investoren erwarben hiesige Rentenwerten für per saldo 3,5 Mrd €.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt haben im Januar inländische Gesellschaften über die Ausgabe neuer Aktien im Ergebnis kaum neue Mittel aufgenommen. Der Absatz ausländischer Aktien in Deutschland betrug im gleichen Zeitraum 1,3 Mrd €. Auf der Erwerberseite dominierten inländische Nichtbanken und gebietsfremde Anleger, die per saldo für 0,8 beziehungsweise 0,7 Mrd € Dividendenwerte erwarben. Heimische Kreditinstitute veräußerten hingegen Aktien für per saldo 0,2 Mrd €.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Januar einen Mittelzufluss in Höhe von 18,6 Mrd €. Hiervon profitierten vor allem die institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds (8,6 Mrd €). Unter den Anlageklassen wurde vor allem in Rentenfonds investiert (5,2 Mrd €). Auch Immobilienfonds und Gemischte Wertpapierfonds konnten Anteilscheine absetzen (2,8 Mrdbzw. 2,7 Mrd €), während Aktienfonds Mittelabflüsse von per saldo 1,6 Mrd € hinnehmen mussten. Am deutschen Markt tätige ausländische Fondsgesellschaften platzierten im Januar Anteilscheine für 8,5 Mrd €. Als Erwerber von Investmentfondsanteilen traten im Berichtsmonat im Ergebnis insbesondere inländische Nichtbanken auf (17,8 Mrd €). Heimische Kreditinstitute erwarben per saldo Anteilscheine für lediglich 1,4 Mrd €, während ausländische Investoren sich von Fondsanteilen für netto 0,5 Mrd € trennten.