Nettotilgungen am deutschen Rentenmarkt im Oktober 2014

Rentenmarkt

Das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt belief sich im Oktober 2014 auf brutto 124,8 Mrd. Euro (Vormonat: 102,2 Mrd. Euro). Nach Abzug der ebenfalls gestiegenen Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten sank der Umlauf heimischer Rentenwerte um 2,3 Mrd. Euro. Allerdings wurden ausländische Schuldverschreibungen für per saldo 7,9 Mrd. Euro am deutschen Markt abgesetzt, sodass im Ergebnis der Umlauf am deutschen Rentenmarkt um 5,6 Mrd. Euro anstieg.

Die öffentliche Hand begab im Oktober Anleihen für 5,6 Mrd. Euro am Kapitalmarkt. Davon entfielen 2,8 Mrd. Euro auf den Bund (inkl. der ihm zugerechneten Abwicklungsanstalt). Er emittierte vor allem zehnjährige Anleihen sowie zweijährige Schatzanweisungen (7,6 Mrd. Euro bzw. 3,6 Mrd. Euro), aber auch 30-jährige Anleihen (1,9 Mrd. Euro) und unverzinsliche Bubills (1,6 Mrd. Euro). Dem standen Nettotilgungen von Bundesobligationen in Höhe von 12,7 Mrd. Euro gegenüber. Die Länder nahmen den Kapitalmarkt im Berichtsmonat mit netto 2,8 Mrd. Euro in Anspruch. 

Inländische Unternehmen tilgten im Oktober Anleihen für per saldo 1,6 Mrd. Euro. Dabei handelte es sich im Ergebnis vorrangig um Papiere mit einer Laufzeit von über einem Jahr. Die Tilgungen sind im Ergebnis ausschließlich auf Sonstige Finanzinstitute (ohne Versicherungen) zurückzuführen, während nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften Schuldtitel für netto 0,1 Mrd. Euro emittierten.

Auch die heimischen Kreditinstitute führten im Berichtsmonat ihre Kapitalmarktverschuldung zurück, und zwar per saldo um 6,3 Mrd. Euro. Sonstige Bankschuldverschreibungen und Öffentliche Pfandbriefe wurden dabei für 5,4 Mrd. Euro beziehungsweise 1,0 Mrd. Euro getilgt, in geringerem Umfang auch Hypothekenpfandbriefe (0,1 Mrd. Euro). Dagegen wurden Schuldverschreibungen von Spezialkreditinstituten für netto 0,3 Mrd. Euro am Markt abgesetzt.

Auf der Erwerberseite traten im Oktober ausschließlich die inländischen Nichtbanken in Erscheinung. Sie nahmen Rentenwerte für per saldo 13,1 Mrd. Euro in ihre Portfolios auf. Hierbei entfiel ein Großteil auf ausländische Titel. Dem standen Nettoverkäufe der heimischen Kreditinstitute in Höhe von 5,7 Mrd. Euro gegenüber. Dabei wurden vor allem inländische Titel veräußert. Gebietsfremde Investoren trennten sich von Schuldverschreibungen für netto 0,8 Mrd. Euro.

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt begaben inländische Gesellschaften im Berichtsmonat junge Aktien für 1,2 Mrd. Euro. Der Umlauf ausländischer Aktien am deutschen Markt sank im gleichen Zeitraum um 1,3 Mrd. Euro. Erworben wurden Dividendentitel im Ergebnis vor allem von ausländischen Investoren (2,3 Mrd. Euro) sowie von heimischen Nichtbanken (2,1 Mrd. Euro). Inländische Kreditinstitute trennten sich hingegen von Dividendenpapieren für per saldo 4,6 Mrd. Euro.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds haben im Oktober Anteilscheine für netto 7,2 Mrd. Euro am deutschen Markt abgesetzt (Vormonat: 3,1 Mrd. Euro). Neue Mittel flossen im Ergebnis ausschließlich den institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds zu (8,5 Mrd. Euro). Unter den Anlageklassen verzeichneten im Ergebnis vor allem Gemischte Fonds Mittelzuflüsse (12,4 Mrd. Euro), aber auch Rentenfonds sowie Gemischte Wertpapierfonds (2,6 Mrd. Euro bzw. 1,9 Mrd. Euro). Hingegen verzeichneten Aktienfonds deutliche Mittelabflüsse in Höhe von 9,4 Mrd. Euro. Am deutschen Markt vertriebene ausländische Fonds setzten im Berichtsmonat Anteile für 2,3 Mrd. Euro ab. Auf der Erwerberseite traten im Ergebnis vor allem inländische Nichtbanken in Erscheinung, welche Fondsanteile für per saldo 10,3 Mrd. Euro in den Bestand nahmen. Heimische Kreditinstitute erwarben Investmentanteile für per saldo 0,9 Mrd. Euro. Ausländische Investoren verringerten hingegen ihre Anteilsbestände um 1,7 Mrd. Euro.