Tilgungen am deutschen Rentenmarkt
Rentenmarkt
Das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt betrug im Oktober 2008 (brutto) 150,6 Mrd € (Vormonat: 134,1 Mrd €). Nach Abzug der Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten verringerte sich der Umlauf heimischer Rentenwerte jedoch um 18,1 Mrd €, verglichen mit Netto-Tilgungen in Höhe von 20,1 Mrd € im September. Auch ausländische Schuldverschreibungen, die hauptsächlich in Euro denominiert waren, wurden per saldo getilgt (21,0 Mrd €). Im Ergebnis flossen somit 39,1 Mrd € an die Anleger zurück.
Die heimischen Kreditinstitute reduzierten ihre Rentenmarktverschuldung im Oktober um 23,5 Mrd €. Dies ist auf Netto-Tilgungen von flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen und von Öffentlichen Pfandbriefen zurückzuführen (17,4 Mrd € bzw. 12,8 Mrd €). Schuldverschreibungen von Spezialkreditinstituten wurden dagegen für netto 6,2 Mrd € abgesetzt. In geringerem Umfang wurden auch Hypothekenpfandbriefe am Markt platziert (0,5 Mrd €).
Die öffentliche Hand nahm den Kapitalmarkt mit 3,0 Mrd € in Anspruch. Die Länder setzten per saldo Schuldverschreibungen für 3,2 Mrd € ab. Der Umlauf von Schuldverschreibungen des Bundes reduzierte sich hingegen geringfügig (0,1 Mrd €). Der Bund tilgte insbesondere Bundesobligationen für 8,8 Mrd € und Bubills für 2,8 Mrd €. Hingegen emittierte er vor allem zweijährige Schatzanweisungen (7,9 Mrd €). Zugleich wurden zehnjährige Bundesanleihen, Finanzierungsschätze und Bundesschatzbriefe abgesetzt (1,5 Mrd €, 0,3 Mrd € bzw. 0,1 Mrd €).
Inländische Unternehmen beanspruchten den Rentenmarkt im Berichtsmonat mit 2,3 Mrd €, gegenüber 1,8 Mrd € im Vormonat. Dabei handelte es sich per saldo ausschließlich um Anleihen mit Ursprungslaufzeiten von über einem Jahr.
Im Ergebnis wurden im Oktober von keiner Anlegergruppe Schuldverschreibungen erworben. Heimische Kreditinstitute reduzierten ihr Engagement um 20,8 Mrd €, wobei es sich weit überwiegend um ausländische Rentenpapiere handelte. Ausländische Investoren veräußerten deutsche Rententitel für netto 13,9 Mrd €. Nichtbanken trennten sich im Ergebnis von in- und ausländischen Schuldverschreibungen im Umfang von 4,4 Mrd €.
Aktienmarkt
Am deutschen Aktienmarkt haben inländische Gesellschaften im Berichtsmonat junge Aktien für 1,5 Mrd € begeben; dabei handelte es sich fast ausschließlich um börsennotierte Unternehmen. Der Umlauf ausländischer Aktien am deutschen Markt verringerte sich dagegen deutlich, und zwar um 8,7 Mrd €. Erworben wurden Dividendentitel insbesondere von ausländischen Anlegern (1,9 Mrd €). Inländische Nichtbanken stockten ihre Depotbestände an Aktien um 0,5 Mrd € auf, wohingegen heimische Kreditinstitute ihr Aktienengagement um 9,6 Mrd € verringerten.
Investmentfonds
Inländische Investmentfonds verzeichneten im Oktober kräftige Mittelabflüsse in Höhe von netto 19,8 Mrd €. Diese betrafen insbesondere die Publikumsfonds (15,2 Mrd €), aber – in geringerem Umfang – auch die institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds (4,6 Mrd €). Bei den Publikumsfonds wurden vor allem Anteilscheine von Offenen Immobilienfonds zurückgegeben (5,1 Mrd €), gefolgt von Geldmarktfonds (3,9 Mrd €), Rentenfonds (2,8 Mrd €), Aktienfonds (1,8 Mrd €), Gemischten Wertpapierfonds (1,1 Mrd €) und Gemischten Fonds (0,3 Mrd €). Auch am deutschen Markt vertriebene ausländische Fonds mussten hohe Mittelabflüsse hinnehmen (19,5 Mrd €). Zurückgegeben wurden die Anteilscheine in erster Linie von gebietsansässigen Nichtbanken (31,5 Mrd €). Ausländische Investoren und heimische Kreditinstitute trennten sich per saldo von Investmentzertifikaten für 4,1 Mrd € beziehungsweise 3,7 Mrd €.