Bundesbank-Delegation besucht Andorra – Ein Schritt in Richtung Zusammenarbeit
Eine von Martin Dinkelborg (Leiter des Zentrums für internationale Zusammenarbeit ZiZ) geführte Bundesbank-Delegation reiste Ende Mai 2025 in das Fürstentum Andorra. Ziel des Besuchs war es, einen ersten Austausch mit den dortigen öffentlichen Finanzinstitutionen zu initiieren, sich zu wirtschafts- und finanzpolitischen Themen auszutauschen und mögliche Kooperationsfelder zu erörtern.
Im Mittelpunkt des Programms standen Gespräche mit dem andorranischen Finanzministerium und der Finanzaufsichtsbehörde Andorran Financial Authority (AFA). Ein informelles Abendessen mit hochrangigen Vertretern, darunter Lorena Jordana, Staatssekretärin für internationale Finanzfragen, und Álvaro García Navarro, Chef-Verhandler des EU-Assoziierungsabkommens, bot Gelegenheit für vertiefte Diskussionen. Auch ein Austausch mit dem für Deutschland zuständigen Botschafter Andorras, H.E. Jaume Serra Serra, war Teil der Agenda.
Die Gespräche deckten ein breites Themenspektrum ab, darunter die wirtschaftliche Entwicklung Andorras, die Währungsvereinbarung mit der EU, das EU-Assoziierungsabkommen sowie die besonderen Herausforderungen eines Landes ohne eigene Zentralbank. Besonders hervorgehoben wurde das Interesse Andorras an einer engeren Zusammenarbeit mit der Bundesbank, etwa in den Bereichen Währungsreserven-Management oder Bankenaufsicht und der Teilnahme an den vom ZiZ angebotenen Internationalen Zentralbankkursen.
Der Besuch ist Teil einer Initiative der Bundesbank, die darauf abzielt, die Beziehungen zu europäischen Kleinstaaten zu vertiefen. Zuvor hatten bereits Delegationen der Bundesbank San Marino und den Vatikan besucht. Der Austausch in Andorra wurde von beiden Seiten als voller Erfolg gewertet. Andorra unterstrich das Interesse an einer Fortsetzung der Gespräche und plant, mit einer Delegation nach Frankfurt zu reisen.
Martin Dinkelbog zeigte sich begeistert von den Eindrücken: „Es war faszinierend, die wirtschaftlichen und institutionellen Besonderheiten dieses einzigartigen Landes aus erster Hand zu erleben. Andorra hat uns mit seiner Dynamik und seinem Engagement beeindruckt. Ich freue mich auf die nächsten Schritte in dieser vielversprechenden Zusammenarbeit.“ Er wurde begleitet von den beiden Bundesbank-Repräsentanten aus Madrid und Paris, Fabian Huttner und Julian Berner. Für sie war es vermutlich die außergewöhnlichste und einprägsamste Dienstreise ihrer Amtszeit.