Die deutsche Zahlungsbilanz im Juli 2025

Leistungsbilanzüberschuss gesunken

Die deutsche Leistungsbilanz verzeichnete im Juli 2025 einen Überschuss von 14,8 Mrd €. Das Ergebnis lag um 2,3 Mrd € unter dem Niveau des Vormonats. Zwar erhöhte sich der Aktivsaldo im Warenhandel. Der Rückgang des Saldos im Bereich der „unsichtbaren“ Leistungstransaktionen, die neben Dienstleistungen auch Primär- und Sekundärein­kommen umfassen, war jedoch stärker.

Im Warenhandel weitete sich der positive Saldo im Berichtsmonat um 2,0 Mrd € auf 16,4 Mrd € aus, da die Einnahmen stärker stiegen als die Aufwendungen. Bei den „unsichtbaren“ Leistungstransaktionen gab es einen Umschwung von einem Überschuss im Juni von 2,7 Mrd € zu einem Defizit von 1,6 Mrd € im Juli. Zu dem niedrigeren Bilanzergebnis trug in erster Linie die Dienstleistungsbilanz bei, aber auch die Primär- und Sekundäreinkommensbilanz gaben in kleinerem Ausmaß nach. In der Dienstleistungsbilanz vergrößerte sich der Fehlbetrag im Berichtsmonat um 2,8 Mrd € auf 10,1 Mrd €. Maßgeblich dafür waren sinkende Einkünfte und steigende Ausgaben für Telekommunikations-, EDV- und Informationsdienste. Außerdem fiel der Nettoertrag aus den Gebühren für die Nutzung geistigen Eigentums im Juli geringer aus als im Vormonat. Dämpfend auf den Fehlbetrag wirkte dagegen, dass die Reiseverkehrsausgaben sanken und die entsprechenden Einnahmen stiegen. Die Nettoeinkünfte bei den Primäreinkommen gaben leicht um 0,7 Mrd € auf 14,2 Mrd € nach, da die Einnahmen etwas stärker zurückgingen als die Ausgaben. Der Passivsaldo bei den Sekundäreinkommen erhöhte sich hingegen um 0,8 Mrd € auf 5,7 Mrd €.

Netto-Kapitalexporte gesunken

Die deutschen Netto-Kapitalexporte fielen im Juli niedriger aus als im Vormonat (1,7 Mrd €, nach 48,7 Mrd € im Juni).

Bei den Direktinvestitionen ergaben sich im Juli Netto-Kapitalimporte von 4,6 Mrd € (nach Netto-Kapitalexporten von 12,4 Mrd € im Juni). Ausländische Unternehmen führten ihren verbundenen Unternehmen in Deutschland zusätzliche Direktinvestitionsmittel über 11,9 Mrd € zu. Sie erhöhten sowohl ihre konzerninternen Kredite (6,1 Mrd €) als auch das Beteiligungskapital (5,7 Mrd €). Deutsche Unternehmen erhöhten ihre Direktinvestitionen im Ausland um 7,3 Mrd €. Sie stockten ebenfalls sowohl das Kreditvolumen an verbundene ausländische Unternehmen (3,8 Mrd €) als auch das Beteiligungskapital (3,5 Mrd €) auf.

Im grenzüberschreitenden Wertpapierverkehr Deutschlands ergaben sich im Juli Netto-Kapitalimporte von 24,5 Mrd € (nach Netto-Kapitalexporten von 30,2 Mrd € im Juni). Ausländische Anleger erwarben per saldo deutsche Wertpapiere (35,3 Mrd €). Sie kauften deutsche Anleihen (26,3 Mrd €), Geldmarktpapiere (9,5 Mrd €) und Investmentzertifikate (0,2 Mrd €). Dagegen trennten sie sich von Aktien (0,6 Mrd €). Hiesige Investoren nahmen im Ergebnis ausländische Wertpapiere für 10,8 Mrd € in ihre Portfolios auf. Dabei kauften sie ausländische Investmentzertifikate (10,0 Mrd €) und Aktien (8,6 Mrd €). Sie verkauften Anleihen (5,6 Mrd €) und Geldmarktpapiere (2,2 Mrd €).

Die Transaktionen mit Finanzderivaten führten im Juli per saldo zu Mittelzuflüssen von 2,1 Mrd € (nach Mittelabflüssen von 6,9 Mrd € im Juni). 

Im übrigen statistisch erfassten Kapitalverkehr, der Finanz- und Handelskredite (soweit diese nicht zu den Direktinvestitionen zählen), Bankguthaben und sonstige Anlagen umfasst, ergaben sich im Juli Netto-Kapitalexporte von 33,3 Mrd € (nach Netto-Kapitalimporten von 0,7 Mrd € im Juni). Ausschlaggebend waren die Netto-Kapitalexporte bei den Unternehmen und Privatpersonen (25,8 Mrd €) sowie den Monetären Finanzinstituten ohne Bundesbank (22,5 Mrd €). Die Transaktionen über die Konten der Bundesbank führten dagegen zu Netto-Kapitalimporten (12,7 Mrd €). Dabei sanken die TARGET-Forderungen der Bundesbank gegenüber der EZB um 7,4 Mrd €. Zudem erhöhten sich die Auslandsverbindlichkeiten der Bundesbank in Form von Bargeld und Einlagen. Auch beim Staat ergaben sich im übrigen Kapitalverkehr Netto-Kapitalimporte, die sich auf 2,2 Mrd € beliefen.

Die Währungsreserven der Bundesbank fielen im Juli – zu Transaktionswerten gerechnet – um 0,4 Mrd €.