Mehr Falschgeld im Umlauf Schadenssumme unverändert
Die Deutsche Bundesbank hat im ersten Halbjahr 2025 in Deutschland rund 36.600 falsche Euro-Banknoten im Nennwert von knapp 2,1 Millionen Euro aus dem Verkehr gezogen. Die Anzahl der Fälschungen stieg gegenüber dem zweiten Halbjahr 2024 um 8 Prozent. Trotzdem gibt es in Deutschland weiterhin wenig Falschgeld: Rein rechnerisch entfielen neun falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner
, sagte Burkhard Balz, im Vorstand der Bundesbank unter anderem zuständig für Bargeld.
Die Anzahl der falschen 50- und 100-Euro-Banknoten stieg, gleichzeitig gab es deutlich weniger falsche 200- und 500-Euro-Banknoten. Daher blieb im ersten Halbjahr 2025 die Schadenssumme nahezu unverändert verglichen mit dem vorherigen Halbjahr. Wir sehen, dass die Fälscher bei betrügerischen Geschäften mit teuren Gütern wieder verstärkt die gängigeren Stückelungen nutzen, also 50- und 100-Euro-Banknoten
, so Balz.
Die folgende Tabelle zeigt die Verteilung der Fälschungen auf die einzelnen Stückelungen im ersten Halbjahr 2025 und die Veränderung im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2024:
Noten | Anzahl | Anteil (gerundet) | Veränderung zum Vorhalbjahr |
5 € | 585 | 2 % | + 6 % |
10 € | 1.722 | 5 % | − 20 % |
20 € | 7.780 | 21 % | − 13 % |
50 € | 18.788 | 51 % | + 27 % |
100 € | 6.137 | 17 % | + 38 % |
200 € | 1.311 | 4 % | − 47 % |
500 € | 287 | 1 % | − 32 % |
Gesamt | 36.610 |
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Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2024 hat der Anteil einfacher Fälschungen etwas abgenommen, bleibt aber weiterhin hoch.
Bei diesen Fälschungen ist auf der Vorderseite „MovieMoney“ bzw. auf der Rückseite „Prop copy“ aufgedruckt. Bei einigen dieser Fälschungen wurde der Aufdruck „MovieMoney“ überdeckt und durch die Imitation einer Unterschrift ersetzt.
Falsche Banknoten erkennen
Da Falschgeld nicht ersetzt wird, empfiehlt die Deutsche Bundesbank dringend, Banknoten nach dem Prinzip „Fühlen-Sehen-Kippen“ zu prüfen. Dabei empfiehlt es sich, eine verdächtige Banknote mit einer zweifelsfrei echten zu vergleichen und stets mehrere Sicherheitsmerkmale zu betrachten.
Alle Fälschungen lassen sich anhand folgender Echtheitsmerkmale erkennen:
- Fühlen:
- Bei den meisten Euro-Banknoten fühlt sich das Banknotenpapier griffig und fest an. So können einfache Fälschungen schon beim Anfassen erkannt werden. Zur Sicherheit empfiehlt die Bundesbank jedoch, weitere Merkmale zu prüfen.
- Bei der Europaserie wurden die 5-, 10- und ein Teil der 20-Euro-Banknoten lackiert und fühlen sich deshalb glatt und fest an. Von den 20-Euro-Banknoten kommen sowohl lackierte als auch nicht lackierte Stücke im Zahlungsverkehr vor.
- Auf den Vorderseiten der Banknoten sind hervorgehobene Teile des Druckbildes als Relief zu fühlen. Am linken Rand findet sich zum Beispiel in der Europa-Serie der Schriftzug „BCEECB EЦБEZB EKP EKT EKB BĊE EBC“ (sowie „ESB“ ab der 50-Euro-Banknote) und zusätzlich Schraffuren am rechten und linken Rand.
- Sehen:
- Das Wasserzeichen lässt sich im unbedruckten Bereich jeder Banknote als Schattenbild sehen, wenn man sie gegen das Licht hält.
- Im oberen Bereich des Hologrammstreifens befindet sich bei der Europa-Serie ab der 20-Euro-Banknote ein durchsichtiges Fenster. Es zeigt ein Porträt der Europa, einer Figur aus der griechischen Mythologie.
- Kippen:
- Die Banknoten der Europa-Serie weisen auf der Vorderseite links unten die Smaragdzahl auf: Beim Kippen verändert sich deren Farbe, und ein heller Balken wandert auf- beziehungsweise abwärts.
- Die Hologrammelemente verändern sich beim Kippen der Banknote. Es zeigen sich regenbogenfarbige Effekte, welche die Motive umgeben.
- Die 100- und 200-Euro-Banknoten haben zusätzliche Sicherheitsmerkmale: In der Smaragdzahl sind mehrere Euro-Symbole zu sehen, die ihre Farbe ändern. Im Hologramm ist das Satellitenmerkmal zu finden. Hier kreisen zwei Euro-Zeichen um die Wertzahl.
Anzahl falscher Münzen gestiegen
Während im zweiten Halbjahr 2024 rund 60.800 falsche Münzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt wurden, waren es im ersten Halbjahr 2025 rund 68.400 Stücke. Je 10.000 Einwohner und Jahr fielen in Deutschland im ersten Halbjahr 2025 rechnerisch rund sechzehn falsche Münzen an. Das ist ein Anstieg von 12 Prozent gegenüber dem zweiten Halbjahr 2024.
Die Fälschungen traten ausschließlich bei den drei höchsten Stückelungen auf und verteilten sich im ersten Halbjahr 2025 wie folgt:
Münzen | Anzahl | Anteil (gerundet) |
50 Cent | 643 | 1 % |
1 € | 5.360 | 8 % |
2 € | 62.411 | 91 % |
Gesamt | 68.414 |
Münzen auf Echtheit prüfen
Folgende Hinweise können die Echtheitsprüfung von Münzen erleichtern:
- Bei echten Münzen tritt das Münzbild deutlich abgegrenzt aus dem Münzgrund hervor. Münzfälschungen wirken dagegen oft verschwommen und weisen häufig Unebenheiten auf.
- Die Farbtönung weicht in der Regel von echten Münzen ab.
- Die Randprägungen der echten 2-Euro-Münzen sind gestochen scharf in den Münzrand eingeprägt. Fälschungen weisen häufig unvollständige oder unregelmäßige Randprägungen auf.
- Echte 1- und 2-Euro-Münzen sind nur schwach magnetisch. Sie bleiben zwar am Magneten haften, lassen sich dann aber auch leicht wieder ablösen. Fälschungen hingegen werden in der Regel entweder nicht angezogen oder haften sehr fest am Magneten.
Falschgeldprävention
Die Bundesbank bietet über ihr Filialnetz unentgeltliche Schulungen zur Falschgeldprävention für Kreditwirtschaft, Einzelhandel und andere Interessierte an. Zusätzlich können über die Internetseite der Bundesbank folgende Lernprogramme aufgerufen werden:
Online-Schulungen
für den Einzelhandel und andere Interessierte
für die Kreditwirtschaft
Informationsangebote im Internet
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