Männer stemmen Ruderboot ©GettyImages/ Clerkenwell

Amtswechsel und neue Gesichter

Ein Rückblick und ein Neuanfang: Unsere Repräsentanten in Paris, Rom und Madrid 

Vor vier Jahren wurden die Stellen der Bundesbank an den deutschen Botschaften in Paris, Rom und Madrid neu geschaffen. Nun endet die Amtszeit der ersten Repräsentanten, die mit viel Engagement und Expertise die Beziehungen zu unseren europäischen Partnern gestärkt haben. Sie teilen ihre Erfahrungen und Erkenntnisse und ihre Nachfolger stellen sich vor. 

Paris

Julian Berner ©Privat

Julian Berner: Rückblick – Erkenntnisse – Wünsche an den Nachfolger:

Die vergangenen Jahre in Paris waren für mich eine bereichernde Zeit voller spannender Herausforderungen und wertvoller Erfahrungen. Besonders geschätzt habe ich die Vielseitigkeit und Dynamik des Arbeitsalltags – von der Betreuung hochrangiger Delegationen über die Organisation von Veranstaltungen im Palais Beauharnais bis hin zum Aufbau eines Netzwerks in der französischen Hauptstadt. Die Tatsache, dass der Posten neu geschaffen wurde, bot mir die Chance, ihn eigenständig zu gestalten, was eine besondere Herausforderung, aber auch eine große Bereicherung war.

In meiner Zeit wurde mir bewusst, wie wertvoll die deutsch-französische Freundschaft ist und wie entscheidend ein enger Austausch für Einigungen auf europäischer Ebene sein kann. Das Leben in Paris werde ich vermissen – die kulturelle Vielfalt, die beeindruckenden Museen und die landschaftliche Schönheit Frankreichs, die ich bei einer Wanderung um das Mont-Blanc-Massiv besonders intensiv erleben durfte. Auch die französische Sprache wird mir fehlen, die ich weiterhin pflegen möchte.

Die politischen Entwicklungen in Frankreich, mit fünf Premierministerinnen und Premierministern während meiner Zeit, machten die Arbeit besonders spannend und verstärkten das Interesse aus Frankfurt und Berlin. Gleichzeitig wünsche ich Frankreich für die Zukunft mehr politische Stabilität. Ein besonderes Highlight war die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Banque-de-France-Gouverneur François Villeroy de Galhau, ein feierlicher Moment, der mir in besonderer Erinnerung bleiben wird.

Meinem Nachfolger wünsche ich viel Erfolg und Freude bei den vielseitigen Aufgaben, ein ruhiges Händchen in turbulenten Zeiten und die Gelegenheit, neben der Arbeit die Schönheit von Paris und Frankreich mit seiner Familie zu genießen. Paris ist eine Stadt, die inspiriert und bereichert – beruflich wie privat.

Julian Berner ©Botschaft Paris

Tim Hagemann stellt sich vor: 

Ein herzliches Salut aus Paris! Im August 2025 habe ich den Posten des Bundesbank-Repräsentanten an der Deutschen Botschaft in Paris angetreten. Deutschland und Frankreich verbindet eine der engsten wirtschaftlichen Partnerschaften weltweit. Diese besondere Beziehung ist ein zentraler Pfeiler des europäischen Binnenmarktes und der politischen Zukunft Europas. Der oft beschworene deutsch-französische Motor steht jedoch aktuell vor großen Herausforderungen. Beide Länder sehen sich mit erhöhter politischer Unsicherheit und einer demografischen Schieflage konfrontiert, hinzu kommt die angespannte Haushaltslage in Frankreich. Gleichwohl bin ich schon in meinen ersten Wochen in Paris davon beeindruckt, wie vielen Akteuren auch in Frankreich an einem gemeinsamen und eng abgestimmten politischen Handeln zwischen unseren beiden Ländern gelegen ist.

Mein Aufgabengebiet in Paris erstreckt sich von der Beobachtung und Analyse der französischen Wirtschafts- und Finanzpolitik über die Informationsbereitstellung zu Bundesbank-bezogenen Themen bis hin zur Pflege des von meinem Vorgänger Julian Berner aufgebauten Kontaktnetzwerkes vor Ort. Frankreich fasziniert mich schon seit vielen Jahren und die deutsch-französischen Beziehungen liegen mir sehr am Herzen. Vor Aufnahme des Postens in Paris habe ich mich im Zentralbereich Märkte mit Finanz- und Kapitalmarktthemen beschäftigt. Ich freue mich sehr auf die nächsten Jahre im ZiZ.

Rom

Elisabetta Fiorentino

Elisabetta Fiorentino: Rückblick – Erkenntnisse – Wünsche an den Nachfolger:

Es war für mich eine große Ehre, die Bundesbank in Italien vertreten zu dürfen. Als gebürtige Italienerin, die 1999 als Studentin nach Deutschland kam, wo ich studiert und promoviert habe, war diese Aufgabe für mich etwas ganz Besonderes. Seit 2005 bin ich bei der Bundesbank tätig, und die Möglichkeit, mein Heimatland aus einer anderen Perspektive zu sehen, war eine sehr bereichernde Erfahrung. Eine der größten Herausforderungen war es, ein Netzwerk aufzubauen, da die Bundesbank über 20 Jahre lang nicht mehr in Rom vertreten war. Doch gerade diese Aufgabe hat mir gezeigt, wie eng Deutschland und Italien miteinander verzahnt sind – wirtschaftlich, politisch und kulturell.

Ich habe in den vergangenen Jahren noch deutlicher erkannt, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Italien ist. Beide Länder spielen eine zentrale Rolle in Europa und sind als Gründungsmitglieder der Europäischen Union eng miteinander verbunden.

Unsere Volkswirtschaften stehen vor ähnlichen strukturellen und konjunkturellen Herausforderungen. Eine stärkere Zusammenarbeit könnte uns helfen, diese Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen und unsere Volkswirtschaften noch enger zu verzahnen.

Ich wünsche meinem Nachfolger viel Erfolg in dieser wichtigen Position für die europäische Zusammenarbeit. Es gibt noch viel Potenzial, um die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern weiter zu stärken. Und natürlich wünsche ich ihm, dass er die Schönheit Roms in vollen Zügen genießen kann. Die ewige Stadt ist ein riesiges Freilichtmuseum, in dem man an jeder Ecke in Tausende Jahre Geschichte eintauchen kann. Es ist ein Privileg, in einer so faszinierenden Stadt arbeiten und leben zu dürfen.

Timon Dreyer ©Dr. Carolyn Dreyer

Timon Dreyer stellt sich vor:

Im Winter 2025 werde ich als neuer Repräsentant der Bundesbank in Italien antreten. In Rom freue ich mich darauf, die Bundesbank an einer Schnittstelle von Zentralbank, Finanzmärkten und Politik zu repräsentieren, vor Ort das bestehende Netzwerk auszubauen und – hoffentlich – einen Beitrag zu guten deutsch-italienischen Beziehungen zu leisten. Fachlich liegt mir dabei besonders die Weiterentwicklung der Banken- sowie der Spar- und Investitionsunion am Herzen. Auch verstärkt die Vorfreude natürlich, dass wir als Familie in einer Weltstadt wie Rom leben dürfen.

Zur Bundesbank bin ich 2023 in die Gruppe für systemrelevante Banken gekommen. Zuvor habe ich zunächst Volkswirtschaft und Philosophie in Bonn und Oxford studiert, dann bei einer Bank in London und schließlich im Bundesfinanzministerium in Berlin gearbeitet. Daher freue ich mich besonders, nun in diesem fantastischen Land südlich der Alpen in eine neue Kultur einzutauchen.

Madrid

Fabian Huttner ©Jose Alberto

Fabian Huttner: Rückblick – Erkenntnisse – Wünsche an den Nachfolger:

Nach vier Jahren als Repräsentant der Bundesbank in Spanien blicke ich mit großer Dankbarkeit und Freude auf eine sehr bereichernde Zeit zurück. Besonders beeindruckt hat mich von Anfang an die offene und herzliche Art der Spanier. Ich wurde überall mit großer Gastfreundschaft empfangen und hatte stets das Gefühl, dass mir alle Türen offenstanden.

Ein besonderes Highlight meiner Zeit in Madrid war die spanische EU-Ratspräsidentschaft. Diese Phase ermöglichte es mir, das europäische Geschäft hautnah mitzuerleben und aktiv an zahlreichen Veranstaltungen und Diskussionen teilzunehmen. Gerade bei Paneldiskussionen und eigenen Veranstaltungen habe ich immer wieder das große Interesse der spanischen Partner am Austausch, an Gesprächen und auch an Deutschland gespürt. Dieser intensive Dialog war für mich äußerst bereichernd und hat mir die Bedeutung des bilateralen Austauschs noch einmal deutlich vor Augen geführt.

Sehr geschätzt habe ich auch die enge und freundschaftliche Zusammenarbeit mit der spanischen Zentralbank. Gemeinsam konnten wir in den vergangenen Jahren eine vertrauensvolle Kooperation aufbauen, die sich unter anderem in verschiedenen Study Visits widerspiegelte.

Neben der Arbeit hatte ich die Gelegenheit, auf meinen Reisen durch das Land die vielfältigen Facetten Spaniens kennenzulernen – von der lebendigen Hauptstadt Madrid bis hin zu den oft noch unberührten, landschaftlich beeindruckenden Regionen. Diese Erlebnisse haben meinen Aufenthalt zusätzlich bereichert.

Meinem Nachfolger wünsche ich, dass er die Zeit in Spanien ebenso genießen wird wie ich. Ich hoffe, dass er viele spannende Gespräche führen, interessante Menschen kennenlernen und gemeinsam mit seiner Familie die sprichwörtliche Familienfreundlichkeit der Spanier sowie die natürliche Schönheit des Landes schätzen wird. Spanien ist ein Land voller Herzlichkeit, Vielfalt und Lebensfreude – beruflich wie privat eine echte Bereicherung.

Philipp Marek ©Frank Rumpenhorst

Philipp Marek stellt sich vor:

Seit dem 1. Oktober 2025 bin ich der neue Repräsentant der Bundesbank an der Deutschen Botschaft in Madrid. Ich freue mich sehr darüber, in den kommenden Jahren die Bundesbank in Spanien vertreten zu dürfen und den Dialog mit dortigen Institutionen und Akteuren des Finanzsektors zu suchen. Hierfür hat mein Vorgänger Fabian Hutter in den vergangenen vier Jahren ein sehr breites Netzwerk aufgebaut, von dem ich stark profitieren werde.

Nach meinem Studium der Volkswirtschaftslehre in Konstanz habe ich meinen beruflichen Werdegang am Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle begonnen. Im Zuge dessen habe ich an der Universität Groningen über den Transformationsprozess in Mittel- und Osteuropa promoviert. Ein Thema, das auch die spanische Wirtschaft seit dem EU-Beitritt vor rund 40 Jahren prägt und durch das Platzen der Immobilienpreisblase 2008 nochmals an Bedeutung gewonnen hat. Besonders spannend finde ich aktuell die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energiequellen und die zunehmende Ausbreitung digitaler Zahlungsmethoden.

Für die Bundesbank arbeite ich seit 2016. Zunächst war ich im Forschungszentrum beschäftigt und unterstützte dort die Koordinierung der Befragung zur Verteilung des Privatmögens in Deutschland („Private Haushalte und ihre Finanzen“ - PHF). Im Jahr 2018 wechselte ich in den Zentralbereich Finanzstabilität. Der Schwerpunkt meiner Arbeit umfasste Analysen über Entwicklungen des Finanzsystems sowie Evaluierungen makroprudenzieller Maßnahmen. Im Rahmen dessen habe ich bereits mehrfach repräsentative Aufgaben für die Bundesbank in internationalen Arbeitsgruppen der Europäischen Zentralbank und des Finanzstabilitätsrates (FSB) übernommen.

Ich freue mich nun sehr, in den kommenden Jahren in Madrid zu arbeiten und hier mit meiner Familie zu leben. Seit meinem ersten Aufenthalt in Studienzeiten war ich mehrfach in Madrid und war stets von der Dynamik in der Stadt aber auch von der Freundlichkeit und Offenheit der Menschen beeindruckt. Dies deckt sich auch nun mit meinen ersten Erfahrungen, die ich im Rahmen der Übernahme des Postens an der Botschaft sammeln konnte. 

Zwei neue Gesichter im Projektmanagementteam in Frankfurt

Ardahan Cati ©Andrea Peters

Ardahan Cati, Projektmanager

Seit dem 18. März 2025 bin ich Teil des Projektmanagement-Teams im Zentrum für internationalen Zentralbankdialog. Zuvor habe ich eine kaufmännische Ausbildung sowie ein duales Bachelorstudium im Bereich Zentralbankwesen bei der Bundesbank erfolgreich abgeschlossen.

Mein Schwerpunkt liegt in der Planung, Durchführung und Nachbereitung internationaler Zentralbankkurse, die sowohl in Präsenz – überwiegend in Frankfurt am Main – als auch virtuell stattfinden. Die Präsenzveranstaltungen zeichnen sich durch den persönlichen Austausch und die intensive Betreuung der Teilnehmenden aus. Dabei stehen wir als Projektmanagement-Team unseren Gästen bei sämtlichen organisatorischen Fragen, etwa zum Ablauf der Kurse oder zu Visa-Angelegenheiten, jederzeit unterstützend zur Seite.

Neben der fachlichen Wissensvermittlung ist das Ziel unserer Kursangebote vor allem auch der Austausch von Ideen und Meinungen. Darüber hinaus legen wir großen Wert auf die Vernetzung der Teilnehmenden untereinander, die weit über die Kursdauer hinaus Bestand hat.

Ich freue mich darauf, viele internationale Gäste in Frankfurt willkommen zu heißen.

Mia Giang ©Miriam Hofmann

Mia Giang, Projektmanagerin 

Seit Oktober 2024 bin ich Teil des Zentrums für internationalen Zentralbankdialog und habe die Stelle einer Projektmanagerin am Standort Frankfurt übernommen. In meiner neuen Funktion bin ich zusammen mit meinen Teamkolleginnen und -kollegen zuständig für die Organisation der Internationalen Zentralbankkurse und von bilateralen Aktivitäten. 

Zuvor war ich im Zentralbereich Zahlungsverkehr und Abwicklungssysteme tätig. Mein Verantwortungsbereich umfasste die Erträgnis- und Fälligkeitszahlungen im Rahmen der Correspondent central banking model- (CCBM) und Dispogeschäfte für ausländische Zentralbanken und inländische Kreditinstitute, sowie die Überwachung und Abführung der Clearstream Banking Luxemburg (CBL) Kontensalden – einem Zentralverwahrer für ausländische Wertpapiertransaktionen- im Rahmen der Negativverzinsung.

Ich bin mir sicher, dass meine bisherigen Kenntnisse und Erfahrungen mir bei meiner Aufgabe als Projektmanagerin im ZiZ helfen. Ich freue mich darauf, als neues Mitglied zum weiteren Wachstum und Erfolg des Teams beitragen zu können.