4. Sonderumfrage unter Banken: Positive Einschätzung der Kreditentwicklung auf breiter Basis

Zum Jahreswechsel 2010/11 wiederholte die Deutsche Bundesbank die erstmals im Juli 2009 durchgeführte Sonderumfrage unter ausgewählten deutschen Banken. Im Ergebnis zeigen sich die teilnehmenden Institute sehr optimistisch bezüglich ihrer Kreditvergabe im laufenden Jahr. Selbst unter der Berücksichtigung schärferer Regulierungsvorschriften gehen die Interviewpartner derzeit nicht von Engpässen in der Bankkreditfinanzierung nichtfinanzieller Unternehmen aus.

Insgesamt erwarten die Umfrageteilnehmer für 2011 ein deutlich steigendes Kreditvolumen. Dabei wird sich ein Teil der erwarteten kräftigen Neugeschäftszuwächse aus der verstärkten Ausnutzung bereits bestehender Kreditlinien ergeben. Dämpfende Effekte gehen hingegen nach wie vor von Tilgungen insbesondere großer Unternehmen aus. Wertberichtigungen spielen hingegen nahezu keine Rolle mehr.

Der Anstieg im Kreditvolumen wird seitens der Banken auf viele Faktoren zurückgeführt, anders als noch vor einem Jahr. Mehrheitlich genannt werden vor allem ihre verbesserte Risikoeinschätzung im Zuge des konjunkturellen Aufschwungs sowie eine steigende Kreditnachfrage der Unternehmen zur Investitions- und Exportfinanzierung. Die Bankmanager planen, ihre Ablehnungsquote trotz der steigenden Nachfrage unverändert zu lassen.

Trotz der Kreditzuwächse und der erwarteten Belastungen aufgrund der EWU-Staatsschuldenkrise prognostizieren die Interviewpartner steigende Kapitalquoten für 2011. Diese wollen sie vor allem durch Gewinnthesaurierung, Aufnahme neuen Eigenkapitals und den Abbau anderer risikogewichteter Aktiva erreichen. Auf Basel III wollen die Institute in diesem Jahr insbesondere mit einer Aufstockung ihrer regulatorischen Eigenmittel reagieren. Anpassungen bei den Buchkrediten sind hingegen ihren Angaben zufolge für 2011 kaum geplant.