Sitzung des Finanzstabilitätsrats in Basel ©Financial Stability Board

Financial Stability Board: Die Too-big-to-fail-Reformen wirken

Banken sind seit der Finanzkrise widerstandsfähiger geworden und können Schocks besser abfedern. Zudem gibt es bessere Möglichkeiten, mit Banken in Schieflage umzugehen. Zu diesen Ergebnissen kommt der Financial Stability Board (FSB) in einem Konsultationsbericht zur Evaluierung der Too-big-to-fail-Reformen systemrelevanter Banken. „Die Reformen wirken und geben den Aufsichtsbehörden mehr Möglichkeiten, mit Schieflagen umzugehen. Neue Erkenntnisse über die Funktionsweise des neuen Systems zeigen uns aber auch, wo es Möglichkeiten zur Verbesserung gibt“, sagte Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch bei der Vorstellung des Konsultationsberichts. Buch leitet die für den Bericht zuständige Arbeitsgruppe des FSB.

Der FSB koordiniert auf internationaler Ebene die Arbeit der nationalen Finanzaufsichtsbehörden sowie der Institutionen, die internationale Regulierungsstandards für das Finanzwesen setzen. Ihm gehören Vertreterinnen und Vertreter von Zentralbanken, Finanzministerien, Aufsichtsbehörden und internationalen Organisationen an. In seinem Konsultationsbericht hat der FSB die sogenannten Too-big-to-fail-Reformen für systemrelevante Banken evaluiert. Diese Reformen hatten die G20-Staaten nach der Finanzkrise 2008 gebilligt, um das Finanzsystem widerstandsfähiger und Finanzkrisen weniger wahrscheinlich zu machen und somit die Kosten für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler zu senken.

Positive gesamtwirtschaftliche Effekte überwiegen

Systemrelevante Banken seien inzwischen besser kapitalisiert und könnten damit Verluste besser abfedern, heißt es in einer Pressemitteilung des FSB zum aktuellen Konsultationsbericht. Auch die Aufsicht verfüge über mehr Möglichkeiten, mit Schieflagen von Banken umzugehen.

Darüber hinaus kommt der FSB zu dem Schluss, dass die positiven gesamtwirtschaftlichen Effekte der Reformen überwiegen. Die Kreditvergabe an die Realwirtschaft habe nicht gelitten und es gebe bisher keine Anzeichen für wesentliche negative Nebenwirkungen, sagte Buch.

Verbleibende Hindernisse überwinden

Bei der Abwicklungsfähigkeit von Banken gebe es allerdings noch Ansatzpunkte, das neue Regulierungsregime weiter zu verbessern. Meldewesen und Offenlegungspflichten könnten auch noch verbessert werden.

Bis Ende September 2020 können die Ergebnisse des Konsultationsberichts kommentiert werden. Im kommenden Jahr veröffentlicht der FSB dann seinen finalen Bericht zu den Auswirkungen der Reformen.