Newsletter „Zahlungsverkehr und Wertpapierabwicklung“ 47. Ausgabe – September 2021

Community Readiness im TARGET2/T2S-Konsolidierungsprojekt

28.09.2021

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Einiges bewegt sich im Bereich der TARGET2/T2S-Konsolidierung! Ein zentraler Anker und guter Überblick ist dabei wie üblich die Erhebung des Vorbereitungsstands im Rahmen des Community Readiness Monitorings für das TARGET2/T2S-Konsolidierungsprojekt. Sie erfolgte im gewohnten Rhythmus am Quartalsende; nach März also wieder Ende Juni 2021. 

Gegenstand der Umfrage waren neben der übergeordneten Einschätzung im Hinblick auf die Migrationsbereitschaft zum Go-Live im November 2022 vor allem die beiden im zweiten Quartal 2021 fälligen Meilensteine. Ferner beinhaltete das Reporting eine Abfrage dazu, wie zuversichtlich die Teilnehmer waren, die im folgenden Quartal fälligen Meilensteine zu erfüllen.

Die Gesamteinschätzung der deutschen Community zur Migrationsbereitschaft hat sich in Q2/2021 verglichen mit dem Vorquartal marginal verschlechtert. Während Ende März 2021 neun der 16 deutschen „Closely Monitored Participants“(CMPs) grün und sieben CMPs gelb meldeten, meldeten dieses Mal nur acht CMPs einen grünen Status (und acht CMPs einen gelben). Innerhalb der „Regularly Monitored Participants“(RMPs) sank der Anteil der grünen Meldungen leicht von 64% im ersten Quartal des Jahres auf nunmehr 62%, während der Anteil der gelben Meldungen von 36% auf 37% stieg.

Die Gründe für eine Rückmeldung des gelben Status ähnelten denen, die bereits im vorangegangenen Berichtszyklus genannt wurden: Unsicherheit durch Abhängigkeiten von Service Providern sowie die Pandemiesituation und noch ausstehende Dokumente, insbesondere aus dem Test- und Migrationsbereich. Insgesamt betrachtet gaben viele Institute nach wie vor an, im Grunde mit Blick auf ihre Migration recht zuversichtlich zu sein. Gleichwohl empfanden sie nach dem Vorsichtsprinzip zum Reporting-Stichtag bei einem Projekt dieser Größenordnung eine gelbe Meldung als sachgerechter. In diesem Kontext verwiesen zahlreiche Institute zudem auf die Bedeutung der im Dezember 2021 beginnenden Nutzertests für eine solide und fundierte Einschätzung ihrer Zuversicht: Ohne praktische Testerfahrung im Zusammenspiel zwischen der eigenen technischen Infrastruktur und den eigenen Applikationen auf der einen Seite und der T2-Plattform auf der anderen Seite äußerten viele Institute eine gewisse Zurückhaltung, eine grüne Statusmeldung abzugeben. 

Auf dem Weg zu den Nutzertests werden die Institute natürlich eng von der Bundesbank im Rahmen eines flankierenden Trainingskonzepts begleitet. Bestandteil dieses Konzepts waren zuletzt im August Schulungen für die direkten T2-Teilnehmer, in denen ihnen vermittelt wurde, wie sie das wichtige, und zugleich umfangreiche Registrierungsformular auszufüllen haben. Damit wird die Voraussetzung für die Anlage der Stammdaten innerhalb der Testumgebung geschaffen.

In Bezug auf die Meilensteine IAD6 (Abschluss der Software-Entwicklung für die notwendigen Anpassungen an RTGS, CLM und die gemeinsamen Komponenten) und NSP4 (Abschluss des Prozesses zur Beauftragung eines Netzwerkdienstleisters), die in Q2/2021 fällig waren, waren die Umfrageergebnisse gemischt: Letzterer wurde von allen CMPs und von mehr als 95% der RMPs erreicht. Somit haben die meisten Institute ihren Vertrag mit dem/den Network Service Provider/-n erfreulicherweise unter Dach und Fach; eine zentrale Grundvoraussetzung für die Connectivity Tests, die Anfang September starteten. Den Meilenstein IAD6 hingegen konnten zum Stichtag lediglich 44% der CMPs und 57% der RMPs bestätigen.

Mit Blick auf die Zuversichtlichkeit, die drei im dritten Quartal dieses Jahres anstehenden Meilensteine zu erreichen, war für uns insbesondere der Meilenstein NCO1 (Beginn der Tests zur Netzwerkanbindung („connectivity tests“)) von großem Interesse: Die Mehrheit der deutschen Community war zum Reporting-Stichtag zuversichtlich, den Meilenstein fristgerecht zu erfüllen und signalisierte dies mit einer grünen Meldung (75% der CMPs, 67% der RMPs). Mittlerweile haben die Tests begonnen: Die Institute sind aufgefordert zu testen, ob sie sich erfolgreich an die T2-Testplattform (bzw. dem ESMIG) anbinden und mit ihr kommunizieren können. Hierbei handelt es sich um einen wichtigen Meilenstein, denn die erfolgreiche Anbindung an die Plattform bildet für die Teilnehmer eine Grundvoraussetzung dafür, im Dezember mit den funktionalen Nutzertests beginnen zu können.