Studie zu Erwartungen von Unternehmen in Deutschland
Mit der wissenschaftlichen Studie gewinnt das Forschungszentrum der Bundesbank ein Bild der aktuellen Situation der Unternehmen in Deutschland und erfährt mehr über deren Erwartungen für die kommenden Monate. Die Studie liefert im Zeitverlauf außerdem wichtige Erkenntnisse zu Veränderungen im Unternehmenssektor.
Im 2. Quartal 2025 gaben nur geringfügig mehr Unternehmen als im 1. Quartal des Jahres an, im jeweiligen Vorquartal Verhandlungen zur Aufnahme eines Kredits geführt zu haben (Q2 25: 15,4 %, Q1 25: 14,8 %).
Im 2. Quartal 2025 antworteten die Unternehmen ähnlich wie im Vorquartal auf die Frage nach der Entwicklung verschiedener Unternehmenskennzahlen in den vergangenen 12 Monaten. Für 74 % der Unternehmen blieb der Zugang zu Finanzierungsquellen unverändert, während 19 % von einer Verschlechterung berichteten – ein Rückgang um 1 Prozentpunkt gegenüber Q1 2025 und der niedrigste Wert seit Q3 2022.
Die Erwartungen der Unternehmen an die kommenden 12 Monate veränderten sich weiterhin nur leicht im Vergleich zum jeweiligen Vorquartal. 73 % der Unternehmen erwarteten auch zukünftig keine Veränderung in ihrem Zugang zu Finanzierungsquellen, was einem Anstieg von 2 Prozentpunkten gegenüber Q1 2025 entspricht. Der Anteil der Unternehmen, die eine Verschlechterung des Zugangs erwarteten, verringerte sich um 2 Prozentpunkte. Einen Rückgang ihrer kurzfristig verfügbaren Liquidität erwarteten 26 % der Unternehmen, einen Anstieg derselben 18 % (Vorquartal 31 bzw. 17 %).
Als größte kurzfristige Herausforderung wurde im 1. Quartal 2025 erneut ein hohes Ausmaß an Regulierung und staatlichen Vorschriften gesehen. 69 % der Unternehmen gaben dies im März an, gefolgt von der mangelnden Verfügbarkeit von Arbeitskräften, welche im gleichen Zeitraum für 55 % der Unternehmen ein ernstes Problem darstellte. Hohe Energiepreise sahen im 1. Quartal 2025 zwischen 52 % und 48 % der Unternehmen als künftig problematisch an. Die Wettbewerbssituation sahen weiterhin rund 38 % der Unternehmen für die kommenden sechs Monaten als eine Herausforderung an. Etwa 32 % erwarteten dagegen, dass diese für sie kein Problem darstellen wird.