Geringes Mittelaufkommen am deutschen Rentenmarkt

Rentenmarkt

Das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt ist im Februar 2009 auf 133,2 Mrd € zurückgegangen, nach Bruttoemissionen in Höhe von 182,9 Mrd € im Vormonat. Nach Abzug ebenfalls deutlich rückläufiger Tilgungen (109,2 Mrd €) und bei Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten kamen im Ergebnis kaum Mittel am heimischen Rentenmarkt auf (0,2 Mrd €). Zugleich kauften gebietsansässige Anleger ausländische Schuldtitel für netto 3,8 Mrd €. Damit erhöhte sich der Umlauf von Schuldverschreibungen in Deutschland im Berichtsmonat um 3,9 Mrd €.

Die öffentliche Hand nahm im Februar den Rentenmarkt mit 10,0 Mrd € in Anspruch. Dabei erhöhte der Bund seine Kapitalmarktverschuldung um 10,8 Mrd €. Er emittierte im Wesentlichen Unverzinsliche Schatzanweisungen (8,4 Mrd €) und zehnjährige Anleihen (2,8 Mrd €). Zudem begab er zweijährige Schatzanweisungen und Bundesschatzbriefe (zusammen: 0,5 Mrd €). Dem standen Tilgungen von Bundesobligationen (0,8 Mrd €) und Finanzierungsschätzen in Höhe von 0,1 Mrd gegenüber. Die Länder verringerten den Umlauf eigener Schuldverschreibungen um 0,8 Mrd €.

Die heimischen Kreditinstitute reduzierten ihre Kapitalmarktverschuldung im Februar erneut, und zwar um 22,5 Mrd € (Vormonat: 9,5 Mrd €). Dabei führten sie den Umlauf Öffentlicher Pfandbriefe und von Hypothekenpfandbriefen um 13,7 Mrdbzw. 0,8 Mrd € zurück. Auch die besonders flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen wurden im Umfang von netto 8,3 Mrd € zurückgezahlt. Dagegen begaben die Spezialkreditinstitute, zu denen die öffentlichen Förderbanken rechnen, Anleihen in Höhe von netto 0,3 Mrd €.

Die inländischen Unternehmen beanspruchten den Rentenmarkt im Berichtsmonat per saldo mit 12,6 Mrd €, wobei der größte Teil davon auf Verbriefungen von Zweckgesellschaften ohne Banklizenz entfiel. Per saldo handelte es sich bei den Papieren ausschließlich um Anleihen mit Ursprungslaufzeiten von über einem Jahr.

Am deutschen Rentenmarkt traten im Februar per saldo ausschließlich inländische Investoren als Erwerber in Erscheinung. Einzige Erwerbergruppe waren mit 9,7 Mrd € heimische Kreditinstitute, welche vor allem oben genannte Verbriefungen in ihre Bücher nahmen. Dagegen gaben sie ausländische Rentenwerte für 3,0 Mrd € ab. Inländische Nichtbanken verkauften zinstragende Papiere für netto 4,7 Mrd €, wobei sie teilweise Anlagemittel von inländischen (11,5 Mrd €) in ausländische Schuldverschreibungen (6,8 Mrd €) umschichteten. Betroffen von den Verkäufen der Nichtbanken waren vor allem Titel privater Emittenten (10,7 Mrd €). Daneben zogen sich per saldo auch ausländische Anleger etwas vom deutschen Markt zurück (1,1 Mrd €). Ihr Verkauf konzentrierte sich dabei ebenfalls auf Papiere privater Emittenten (12,9 Mrd €).

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt haben inländische Gesellschaften im Februar kaum Mittel über die Ausgabe neuer Aktien aufgenommen (0,1 Mrd €, nach 4,1 Mrd € im Vormonat). Dagegen nahm der Bestand an aus­ländischen Aktien am deutschen Markt um 1,1 Mrd € ab. Erworben wurden Aktien ausschließlich von Ausländern, die ihren Portfolios deutsche Dividendentitel im Wert von 6,9 Mrd € beimischten. Inländische Kreditinstitute und – in geringem Umfang – heimische Nichtbanken verkauften hingegen Aktien (7,0 Mrdbzw. 0,9 Mrd €).

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Februar Mittelabflüsse in Höhe von 3,4 Mrd €. Betroffen von dem Rückzug der Anleger waren sowohl die Spezial- (2,1 Mrd €) als auch die Publikumsfonds (1,4 Mrd €). Unter den Publikumsfonds mussten vor allem Aktienfonds Abzüge hinnehmen (1,3 Mrd €). Daneben wurden Anteilscheine von Geldmarktfonds (0,5 Mrd €) und gemischten Fonds (0,2 Mrd €) in nennenswertem Umfang zurückgegeben. Rentenfonds konnten hingegen eigene Zertifikate am deutschen Markt absetzen (0,7 Mrd €). Bei den Spezialfonds flossen vor allem aus Fonds mit gemischtem Mandat Mittel ab (zusammen: 2,5 Mrd €). Lediglich Renten- und Offene Immobilienfonds konnten in etwas größerem Umfang Anteilscheine per saldo verkaufen (0,7 Mrdbzw. 0,1 Mrd €). Ausländische Gesellschaften nahmen im Februar Anteile für 0,8 Mrd € von deutschen Anlegern zurück. Investmentzertifikate wurden im Ergebnis von fast allen Marktteilnehmern veräußert. Sowohl heimische Kreditinstitute (4,6 Mrd €) als auch Nichtbanken (0,5 Mrd €) trennten sich per saldo von Fondsanteilen. Lediglich ausländische Anleger nahmen für 0,9 Mrd € deutsche Investmentanteile in ihre Portefeuilles.