Nettoemissionen am deutschen Rentenmarkt im Oktober 2018
Rentenmarkt
Im Oktober 2018 lag das Emissionsvolumen am deutschen Rentenmarkt mit einem Bruttoabsatz von 111,1 Mrd € deutlich über dem Wert des Vormonats (91,4 Mrd €). Nach Abzug der Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten wurden inländische Schuldverschreibungen für netto 7,8 Mrd € begeben. Der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland sank im Berichtsmonat um 4,3 Mrd €, sodass der Umlauf von Schuldtiteln am deutschen Markt insgesamt um 3,5 Mrd € zunahm.
Inländische Kreditinstitute begaben im Oktober Anleihen für per saldo 10,7 Mrd € (nach 9,0 Mrd € im September). Dabei stieg vor allem der Umlauf von Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (4,6 Mrd €) und der von Sonstigen Bankschuldverschreibungen (4,2 Mrd €), in geringerem Umfang aber auch von Hypothekenpfandbriefen (2,2 Mrd €). Der Umlauf Öffentlicher Pfandbriefe war bei einer Nettotilgung von 0,4 Mrd € weiter rückläufig.
Heimische Unternehmen erhöhten im Berichtsmonat ihre Kapitalmarktverschuldung um 4,5 Mrd €, nach geringen Nettotilgungen im Monat zuvor (0,1 Mrd €). Die Emissionen waren im Ergebnis ausschließlich auf Sonstige Finanzinstitute zurückzuführen, während nichtfinanzielle Unternehmen Anleihen netto tilgten.
Die öffentliche Hand tilgte im Oktober Schuldverschreibungen in Höhe von netto 7,4 Mrd € (nach Nettoemissionen von 2,1 Mrd € im September). Dies war im Ergebnis einzig auf den Bund zurückzuführen, der seine Kapitalmarktverschuldung um 7,7 Mrd € zurückführte. Die Tilgungen konzentrierten sich auf fünfjährige Bundesobligationen (14,2 Mrd €) und auf unverzinsliche Schatzanweisungen (3,2 Mrd €). Dem standen Nettoemissionen von zweijährigen Bundesschatzanweisungen (3,4 Mrd €) sowie von zehn- und 30-jährigen Bundesanleihen (3,5 Mrd € bzw. 1,4 Mrd €) gegenüber. Die Länder und Gemeinden begaben neue Anleihen für netto 0,4 Mrd €.
Als Erwerber traten am deutschen Rentenmarkt im Berichtsmonat vor allem ausländische Investoren in Erscheinung; sie erwarben deutsche Schuldverschreibungen für netto 4,8 Mrd €. Dabei fragten sie im Ergebnis ausschließlich Titel privater Emittenten nach, während sie sich von öffentlichen Anleihen trennten. Die Bundesbank erwarb – insbesondere im Rahmen der Ankaufprogramme des Eurosystems (expanded Asset Purchase Programme: APP) – Schuldverschreibungen für per saldo 3,7 Mrd €. In dem im Vergleich zu den Vormonaten geringeren Betrag kommt das reduzierte monatliche Ankaufsvolumen des APP zum Ausdruck. Die inländischen Nichtbanken vergrößerten ihr Rentenportfolio um 3,3 Mrd €; dabei standen im Ergebnis ausschließlich inländische Titel im Mittelpunkt des Kaufinteresses. Hingegen veräußerten heimische Kreditinstitute Schuldtitel für netto 8,2 Mrd €, der Schwerpunkt der Verkäufe lag bei inländischen Werten.
Aktienmarkt
Am deutschen Aktienmarkt wurden von inländischen Gesellschaften im Oktober neue Aktien für 1,2 Mrd € begeben, nach 0,2 Mrd € im Monat zuvor. Der Bestand an ausländischen Dividendentiteln am deutschen Markt fiel um 0,9 Mrd €. Erworben wurden inländische Aktien im Ergebnis ausschließlich von ausländischen Investoren (1,8 Mrd €). Heimische Kreditinstitute und Nichtbanken veräußerten Dividendentitel per saldo für 1,2 Mrd € beziehungsweise 0,3 Mrd €.
Investmentfonds
Inländische Investmentfonds verzeichneten im Oktober per saldo Mittelzuflüsse in Höhe von 6,7 Mrd € (September: 5,8 Mrd €). Hiervon profitierten im Ergebnis nahezu ausschließlich die institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds (6,0 Mrd €). Von den Fondsanbietern verkauften vor allem Gemischte Wertpapierfonds (2,4 Mrd €), aber auch Dachfonds (2,1 Mrd €) und Offene Immobilienfonds (1,5 Mrd €) neue Anteilscheine. Der Umlauf der in Deutschland vertriebenen ausländischen Fondsanteile sank im Berichtsmonat um 2,2 Mrd €. Erworben wurden Investmentanteile im Oktober fast ausschließlich von inländischen Nichtbanken (5,3 Mrd €). Heimische Kreditinstitute erwarben Anteilscheine für netto 0,2 Mrd €, während sich ausländische Investoren von hiesigen Fondsanteilen für per saldo 1,0 Mrd € trennten.