Methodische Erläuterungen
Konzept zum internationalen Dienstleistungshandel
Die Konzepte des Deutschen internationalen Dienstleistungshandels folgen dem „Handbuch über Statistiken des internationalen Dienstleistungshandels“ aus dem Jahr 2010 (MSITS 2010), das die UN zusammen mit vielen internationalen Partnern (u. a. Deutschlands) entwickelt und veröffentlicht hat.
Der internationale Dienstleistungshandel hat seine konzeptionellen Wurzeln im Dienstleistungshandel der Zahlungsbilanzstatistik und ist mit diesem vollständig harmonisiert. Während der Dienstleistungshandel der Zahlungsbilanzstatistik nur zwölf Oberkategorien mit nur wenigen Unterpositionen beschreibt, werden die Unterpositionen im internationalen Dienstleistungen erheblich ausgeweitet. Daher wird die Untergliederung im internationalen Dienstleistungshandel häufig auch als Erweiterte Zahlungsbilanzuntergliederung (EBOPs) bezeichnet.
Neben dem internationalen Dienstleistungshandel beschreibt das MSITS 2010 auch Konzepte für eine Darstellung der Dienstleistungen nach der Art der Erbringung und nach Merkmalen der handelnden Unternehmen. Deutschland wird hierzu voraussichtlich ab Herbst 2024 Tabellen veröffentlichen.
Allgemeine Datenerhebung
Grundsätzlich werden die Daten zum internationalen Dienstleistungshandel nach § 67 Außenwirtschaftsverordnung erhoben. Danach muss jede inländische Einheit, die Zahlungsströme mit ausländischen Einheiten hat, diese an die Bundesbank melden, wenn sie über 12.500 Euro liegen. Transaktionen unter 12.500 Euro werden von der Bundesbank geschätzt.
Reiseverkehr
Reiseverkehrsausgaben werden durch eine kontinuierliche Haushaltsbefragen ermittelt. Auf monatlicher Basis sind die Einzelländerergebnisse auf Grund der Stichprobengröße mit erhöhter Unsicherheit behaftet. Daher werden diese nicht ausgewiesen. Quartals- und Jahresergebnisse für ausgewählte Länder sind in der Statistischen Fachreihe „Zahlungsbilanz“ zu finden.
Transportleistung
Die Transportleistungen des internationalen Dienstleistungshandels beinhalten die Ausgaben für den Transport von Waren nach Deutschland, wenn dieser von einem ausländischen Unternehmen durchgeführt wird.
Versicherungsleistung
Die Versicherungsleistung zeigt nicht die gezahlten Prämien oder die geleisteten Schadenszahlen (diese sind zum Teil im Sekundäreinkommen der Zahlungsbilanz zu finden). Sie beinhaltet nur das Entgelt, das implizit vom Versicherungsnehmen dafür bezahlt wird, dass dieser versichert ist, unabhängig davon, ob ein Schadensfall eintritt, oder nicht.