Bundesbank ermöglicht Forschungsprojekt zur Geschichte von Reichsbank, Bank deutscher Länder und früher Bundesbank

Die Deutsche Bundesbank ermöglicht eine umfassende wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte der Reichsbank, der Bank deutscher Länder sowie der Anfangsjahre der Bundesbank. Dabei soll der Zeitraum von 1923 bis 1969 unter wirtschafts-, sozial- und kulturgeschichtlichen Aspekten untersucht werden. Prof. Dr. Albrecht Ritschl, Leiter der Wirtschaftshistorischen Fakultät an der London School of Economics, sowie Prof. Dr. Magnus Brechtken, stellvertretender Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München, werden das Projekt gemeinsam unabhängig leiten und fachlich verantworten.

Gegenstand der Analyse in dem nun initiierten Forschungsprojekt ist die historische Entwicklung von der Reichsbank über die Bank deutscher Länder bis zur Bundesbank sowie die Besetzung von Schlüsselpositionen in der Bundesbank und ihrer Vorgängerinstitution. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Wirken der Reichsbank im Nationalsozialismus. Zu diesen Themen existieren zwar einzelne Studien, aber es fehlt eine umfassende wissenschaftliche Aufarbeitung.

Der Untersuchungszeitraum beginnt in den Jahren 1923/24 mit der Stabilisierung der neuen Währung nach der Hyperinflation und dem ersten Amtsantritt Hjalmar Schachts als Reichsbankpräsident und endet im Jahr 1969, als mit Karl Blessing der letzte Bundesbankpräsident aus dem Amt schied, der zum engsten Mitarbeiterkreis um Hjalmar Schacht gehört hatte.

Das Forschungsvorhaben ist auf rund vier Jahre angelegt.