Maastricht-Schuldenstand 2007 steigt, Schuldenquote sinkt

Zum Jahresende 2007 betrug die konsolidierte deutsche Staatsverschuldung (Gebietskörperschaften und Sozialversicherungen) in der Abgrenzung des Maastricht-Vertrages 1,576 Billionen €. Obwohl der Gesamtstaat im vergangenen Jahr einen kleinen Überschuss von 0,4 Mrd € (in Maastricht-Abgrenzung) auswies, nahmen die Schulden insgesamt gegenüber dem Jahresende 2006 immer noch um 7 Mrd € zu. Ausschlaggebend hierfür war, dass vor allem bei den Sozialversicherungen hohe Einnahmenüberschüsse zum Aufbau von Finanzvermögen verwandt wurden. Die Schuldenquote sank dagegen aufgrund des kräftigen Anstiegs des nominalen Bruttoinlandsprodukts um etwa 2 ½ Prozentpunkte auf 65 % und näherte sich damit erstmals seit der Überschreitung im Jahr 2002 wieder spürbar der Obergrenze von 60% an (siehe Tabelle).

Tabelle Schuldenquote

  2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
Schulden (Mrd. €) 1 231 1 242 1 293 1 381 1 451 1 521 1569 1 576
in % des BIP 59,7 58,8 60,3 63,8 65,6 67,8 67,6 65,0

Im Rahmen des europäischen Haushaltsüberwachungsverfahrens sind die Mitgliedstaaten der Europäischen Union verpflichtet, Ende März und Ende September Daten zur Defizit- und zur Schuldenquote des Staates an die Europäische Kommission zu übermitteln. Hierzu berechnet die Bundesbank den Maastricht-Schuldenstand. Die Daten zum Maastricht-Defizit werden vom Statistischen Bundesamt ermittelt.

Hinweis zur Maastricht-Abgrenzung der Staatsverschuldung:

Der Maastricht-Schuldenstand übersteigt die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Kreditmarktschulden der öffentlichen Haushalte in finanzstatistischer Abgrenzung. So werden vor allem die Kassenkredite mit eingerechnet. Zudem ergeben sich größere - den Schuldenstand erhöhende - Abweichungen im Zusammenhang mit der Übertragung von Post- und Telekom-Aktien an die Kreditanstalt für Wiederaufbau (Platzhaltergeschäfte). Weitere Differenzen resultieren unter anderem aus der Einrechnung des Münzumlaufs und der Verschuldung der Sozialversicherungen.