Skyline Frankfurt am Main ©Walter Vorjohann

Bankenaufsicht

Die jüngs­te Fi­nanz­kri­se hat ge­zeigt, wel­che mas­si­ven Kon­se­quen­zen die un­kon­trol­lier­te An­häu­fung von Ri­si­ken im Ban­ken­sek­tor für die ge­sam­te Volks­wirt­schaft haben kann. Ziel der Ban­ken­auf­sicht ist es daher, die Ef­fi­zi­enz und Sta­bi­li­tät des Ban­ken­sys­tems si­cher­zu­stel­len. In Deutsch­land ist die Ban­ken­auf­sicht ge­mein­sa­me Auf­ga­be der Bun­des­an­stalt für Fi­nanz­dienst­leis­tungs­auf­sicht (BaFin) und der Deut­schen Bun­des­bank. Die Ban­ken­auf­sicht greift nicht di­rekt in ein­zel­ne Ge­schäf­te der Ban­ken ein, son­dern setzt Rah­men­vor­schrif­ten fest. Recht­li­che Grund­la­ge für die Be­auf­sich­ti­gung von Bank­ge­schäf­ten und Fi­nanz­dienst­leis­tun­gen sind im We­sent­li­chen das Ge­setz über das Kre­dit­we­sen (KWG) und für die Be­auf­sich­ti­gung der Zah­lungs­in­sti­tu­te und der E-Geld-In­sti­tu­te das Zah­lungs­diens­te­auf­sichts­ge­setz (ZAG).

Die Bun­des­bank hat die Auf­ga­be der lau­fen­den Über­wa­chung der deutsch­land­weit rund 1.680 Kre­dit- und 1.300 Fi­nanz­dienst­leis­tungs­in­sti­tu­te sowie der rund 100 Zah­lungs­in­sti­tu­te und E-Geld-In­sti­tu­te, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich ihrer Sol­venz und Li­qui­di­tät. Neben den bi­lan­zi­el­len Vor­ga­ben müs­sen In­sti­tu­te eine Reihe von An­for­de­run­gen an ihre Or­ga­ni­sa­ti­on und Steue­rung er­fül­len. In Rah­men von Vor-Ort-Prü­fun­gen kann die Bun­des­bank zudem Ein­bli­cke in den Ge­schäfts­be­trieb der In­sti­tu­te, ins­be­son­de­re in deren Ri­si­ko­steue­rung, ge­win­nen.

Auf­grund des stän­di­gen Wan­dels von Struk­tu­ren und Pro­duk­ten im Fi­nanz­be­reich, än­dern sich auch die An­for­de­run­gen an die Ban­ken­auf­sicht und das gel­ten­de Re­gel­werk. Des­halb ar­bei­tet die Bun­des­bank na­tio­nal und in­ter­na­tio­nal an der Wei­ter­ent­wick­lung bank­auf­sicht­li­cher Vor­schrif­ten mit. So hat sie zu der 2004 ver­ab­schie­de­ten in­ter­na­tio­na­len Rah­men­ver­ein­ba­rung des Ba­se­ler Aus­schus­ses („Basel II“), sowie zu den 2010 und 2017 be­schlos­se­nen An­pas­sun­gen („Basel III“) viel­fäl­ti­gen Input ge­leis­tet und be­tei­ligt sich auch je­weils an den eu­ro­päi­schen bzw. na­tio­na­len Ar­bei­ten zur Im­ple­men­tie­rung die­ser Ver­ein­ba­run­gen. Fehl­an­rei­ze aus der Re­gu­lie­rung recht­zei­tig zu er­ken­nen und sie mit ent­spre­chen­den Maß­nah­men zu be­kämp­fen, wird auch in Zu­kunft eine wich­ti­ge Auf­ga­be der Bun­des­bank sein.