Bundesbank im Meinungsstreit - Stimmen aus Wissenschaft und Politik

Herbert Ehrenberg, SPD-Bundestagsabgeordneter, Gewerkschaftliche Monatshefte, IG Bau, Steine, Erden, Juni 1967
"Begreift man bei der Deutschen Bundesbank nicht, dass es die Pflicht dieser Institution ist, die allgemeine Wirtschaftspolitik der Bundesregierung zu unterstützen, dann muss im Parlament die Position der Notenbank neu diskutiert werden."

John Major, britischer Premierminister, Die Zeit, 6. Juli 1990
"Ich bin schwer davon zu überzeugen, dass eine europäische Zentralbank in der Antiinflationspolitik ebenso wirkungsvoll sein wird, wie es die Bundesbank ist."

Anders Fogh Rasmussen, dänischer Wirtschaftsminister, Fernseh-/Hörfunkspiegel Ausland, 25. Januar 1991
"Wenn die Direktoren der Bundesbank auch nur mit der Wimper zucken, dann erzeugt das Erschütterungen auf den Kapitalmärkten über ganz Europa hinweg, ohne dass wir auch nur die geringste Möglichkeit zur Einflussnahme hätten."

Jacques Delors, Präsident der Europäischen Kommission, 1992
"Nicht alle Deutschen glauben an Gott, aber alle (glauben) an die Bundesbank"

Margaret Thatcher, ehem. Britische Premierministerin, Der Spiegel, 25. Oktober 1993
"Wenn ich Deutsche wäre, würde ich die Bundesbank und die D-Mark auf alle Fälle behalten."

Helmut Schmidt, Bundeskanzler a.D., Mitherausgeber der "Zeit", WirtschaftsWoche, 2. Mai 1996
"Der Bundesbankpräsident ist in Deutschland der mächtigste Gegner der Währungsunion."

Prof. James M. Buchanan, Virginia Polytechnic and State University, Handelsblatt, 15. Mai 1996
"Lasst euch eure Bundesbank nicht kaputtmachen. Die Zerstörung der Frankfurter Zentralbank werde die Deutschen und Europa noch teuer zu stehen kommen."

Willem Frederik Duisenberg, Präsident der Nederlandsche Bank, Le Monde, 18. Juli 1996
"Mit der Bundesbank ist es wie mit Schlagsahne - je mehr man sie schlägt, desto fester wird sie."

Prof. Paul Krugman, Massachusetts Institute of Technology, WirtschaftsWoche, 24. April 1997
"Ich hatte gehofft, dass sich die Europäische Zentralbank nach 1999 ähnlich pragmatisch wie die Fed verhält. Inzwischen wird aber klar, dass die Bundesbank die Bedingungen für die Währungsunion diktiert. […] Europäische Banken versichern mir laufend, der Euro werde noch stärker als die Mark. Da kann ich nur sagen: Genau das habe ich befürchtet."

Prof. Franco Modigliani, Massachusetts Institute of Technology, Die Welt, 15.06.1997
"[Die] Politik der hohen Realzinsen führte zur Massenarbeitslosigkeit in Europa. … Derzeit gibt es auf der Welt nur noch in Ländern unter direktem Einflussbereich der Bundesbank Massenarbeitslosigkeit."

Helmut Kohl, Bundeskanzler, Süddeutsche Zeitung, 26. Juni 1997
"Als Bundeskanzler habe ich manchmal Probleme mit der Bundesbank. Als Bürger bin ich froh, dass es sie gibt."

Prof. Herbert Giersch, Universität Kiel, Central Banking, Spring 1998
"[Die Deutsche Bundesbank] hat sich - allein durch ihre Standhaftigkeit - eine Aura, sozusagen einen mythischen Status verschafft, der in Deutschland eine gesunde Stabilitätsstruktur erzeugt und bewahrt hat."

Prof. Peter Bofinger, Universität Würzburg, Handelsblatt, 29. Oktober 1998
"Nicht wegen, sondern trotz ihres Geldmengenziels ist es der Bundesbank gelungen, glaubwürdig zu bleiben."

Prof. Martin Feldstein, Harvard University, Central Banking, August 2003
"Vor der Wirtschafts- und Währungsunion gab die Bundesbank in Sachen Inflationsbekämpfung für ganz Europa den Ton an. Im Ausland versuchte man, sich auf D-Mark-Niveau zu bringen."

Prof. Manfred J.M. Neumann, Universität Bonn, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. November 2006
"… die Bundesbank [führte] Mitte der siebziger Jahre ein an Friedmans monetaristischer Grundidee orientiertes Konzept jährlicher Geldmengenziele ein, das sich im großen und ganzen über mehr als zwei Jahrzehnte bewährte."