NGFS veröffentlicht innovative Kurzfrist-Klimaszenarien

Das weltweite Netzwerk von Zentralbanken und Aufsichtsbehörden NGFS (Network for Greening the Financial System) veröffentlicht erstmals Kurzfrist-Klimaszenarien und geht damit neue Wege. Diese Szenarien ermöglichen einen Blick auf die möglichen Auswirkungen des Klimawandels und der Klimapolitik auf die globale Wirtschaft und das Finanzsystem in den nächsten fünf Jahren. Die Klimaszenarien sollen Klimastresstests und die Bewertung makroökonomischer Risiken verbessern und so wertvolle Erkenntnisse für die Geldpolitik und die makroprudenzielle Politik liefern.

Das NGFS hat vier Klimaszenarien erarbeitet, um die Folgen des Klimawandels und klimapolitischer Maßnahmen bis 2030 zu untersuchen. Diese Szenarien zeigen, dass eine zögerliche Klimapolitik auch kurzfristige Kosten mit sich bringen kann. Ein Hinauszögern der Transformation um nur drei Jahre könnte das globale BIP bis 2030 um fast 1 % reduzieren. Darüber hinaus können extreme Wetterereignisse in einer Region der Erde durch internationale Verflechtungen in Lieferketten, im Handel und in Finanzflüssen globale Auswirkungen haben.

Sabine Mauderer, 
Vorsitzende des NGFS und Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank

Sabine Mauderer ©Frank Rumpenhorst
„Die neuen Kurzfrist-Klimaszenarien des NGFS sind ein Meilenstein. Sie helfen uns dabei, Klimarisiken und ihre Folgen besser zu verstehen. Extreme Wetterereignisse und abrupte Kurswechsel in der Klimapolitik können bereits kurzfristig erhebliche Auswirkungen für die Wirtschaft und das Finanzsystem haben. Diese NGFS-Szenarien liefern dem Finanzsektor hierzu wertvolle Informationen, auch mit Blick auf einzelne Wirtschaftsbereiche und Regionen. Sie zeigen, dass die wirtschaftlichen Schäden wahrscheinlich zunehmen werden, wenn klimapolitische Maßnahmen verzögert oder abgeschwächt werden.“