10 Jahre Euro-Bargeld

Am 1. Januar 2002 wurde in den damals zwölf Mitgliedstaaten des Euro-Währungsgebietes das Euro-Bargeld eingeführt. In Deutschland löste damit der Euro die D-Mark als Zahlungsmittel ab. Für viele Bürgerinnen und Bürger in Deutschland wurde die Währungsunion damit erstmals greifbar.

„Die schnelle und reibungslose Einführung der neuen Banknoten und Münzen trug in Deutschland wesentlich zur breiten Akzeptanz der gemeinsamen Währung bei", sagt Carl-Ludwig Thiele, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank. Dabei erforderte die Einführung des Euro-Bargeldes das besondere Engagement aller Beteiligten: „Der Dank geht an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundesbank, die vor allem in den Filialen der Bundesbank in Zusammenarbeit mit der Kreditwirtschaft und den Werttransportunternehmen zum Erfolg der Euro-Bargeldeinführung beigetragen haben“, so Thiele.

Die praktische Einführung der neuen gemeinsamen Währung erforderte eine längere Vorlaufzeit. Die ersten Banknoten gingen bereits Mitte 1999 in Druck. Für die Erstausstattung wurden in Deutschland bis Ende 2001 4,3 Mrd Banknoten im Wert von 264,9 Mrd Euro gedruckt und 17 Mrd Münzen mit einem Wert von etwa 5,3 Mrd Euro geprägt. Bevor vom 17. Dezember 2001 an 53,5 Mio Münzhaushaltsmischungen, die so genannten Starter-Kits, von den Kreditinstituten an die Bevölkerung weitergegeben wurden, startete die Deutsche Bundesbank mit der Kreditwirtschaft eine Medienkampagne. Ziel der Kampagne unter dem Motto „Her mit den Schlafmünzen“ war der frühzeitige Rückfluss von D-Mark-Münzen. Die Kampagne trug dazu bei, dass bis Ende 2001 11,6 Mrd Stück D-Mark-Münzen zur Bundesbank zurückflossen.

Nach der Einführung des Euro als gemeinsames Bargeld waren in einer Übergangszeit bis zum 28. Februar 2002 in Deutschland Barzahlungen mit D-Mark und Euro möglich. Auch heute noch tauscht die Bundesbank in ihren Filialen unbefristet und unbeschränkt D-Mark unentgeltlich in Euro um. Allein im Jahr 2011 wurden bis Ende November 219.971 DM-Euro-Tauschgeschäfte mit einem Wert von 50,8 Mio Euro durchgeführt. Derzeit sind noch D-Mark Banknoten und Münzen im Wert von 13,3 Mrd D-Mark im Umlauf.

Im Jahr der Währungsumstellung 2002 betrug der Banknotenumlauf in der Eurozone 221 Mrd Euro. Mit dem Beitritt von fünf weiteren Ländern zur Währungsunion und der wachsenden Bedeutung der gemeinsamen Währung wuchs diese Zahl bis Ende Dezember 2011 auf 891 Mrd Euro. Diese starke Nachfrage nach dem Euro-Bargeld korrespondiert mit der Bedeutung der Gemeinschaftswährung als weltweit verwendete Reservewährung. Während die D-Mark einen Anteil von 14% der Weltwährungsreserven aufwies, erreicht der Euro heute 26% dieses Wertes. „Der Euro-Raum ist neben den USA und weit vor China die stärkste Wirtschaftsregion der Erde“, sagt Thiele. „Die gemeinsame Währung schafft die Voraussetzung dafür, dass der Euroraum auch in Zukunft ein global wichtiger Wirtschaftsraum bleibt.“