April-Umfrage des Bank Lending Survey für Deutschland

Den neuesten Ergebnissen der Umfrage zum Kreditgeschäft deutscher Banken zufolge haben sich die Kreditangebotsbedingungen im ersten Quartal 2011 spürbar entspannt.

So berichteten die Interviewpartner sowohl im Firmenkundengeschäft als auch im Geschäft mit privaten Haushalten von merklich gelockerten Kreditstandards. Darüber hinaus wurden die Margen für durchschnittliche Bonitäten zum Teil deutlich verengt. Auch risikoreichere Kreditnehmer profitierten im Bereich der Konsumfinanzierung von spürbar niedrigeren Margen, während diese für risikoreichere Unternehmens- und Wohnungsbaukredite nahezu unverändert blieben. Getrieben wurde die Entwicklung durch die optimistische Risikoeinschätzung der Institute. Für das zweite Quartal gehen die Interviewpartner von wenig veränderten Kreditstandards aus.

Gleichzeitig beobachteten die befragten Banken einen deutlich gestiegenen Mittelbedarf des privaten Sektors, der aufgrund gestiegener Anlageinvestitionen und des derzeit niedrigen Zinsniveaus vor allem langfristige Ausleihungen betraf.

Verglichen mit den deutschen Ergebnissen entwickelten sich die Angebotsbedingungen im gesamten Währungsraum im ersten Quartal 2011 erwartungsgemäß restriktiver. So wurden die Kreditvergaberichtlinien in allen erfragten Geschäftszweigen im vergangenen Quartal weiter verschärft. Dies wurde von den teilnehmenden europäischen Banken nicht nur mit konjunkturellen, sondern vor allem auch mit bankseitigen Faktoren begründet.

Die April-Umfragerunde enthielt abermals eine Zusatzfrage zu den Auswirkungen der Finanzkrise auf die Refinanzierung der teilnehmenden Banken. Den befragten Bankmanagern zufolge hat sich der Zugang zur großvolumigen Refinanzierung an den Geld- und Kapitalmärkten gegenüber dem Vorquartal wenig verändert. Diese Einschätzung wird von den europäischen Kollegen weitgehend geteilt.