Deutliche Nettotilgungen am deutschen Rentenmarkt im Dezember 2015

Rentenmarkt

Am deutschen Rentenmarkt war die Emissionstätigkeit im Dezember 2015 – wie häufig zum Ende eines Jahres – schwächer als im Vormonat. Insgesamt wurden inländische Schuldverschreibungen für 67,2 Mrd € emittiert, verglichen mit 102,2 Mrd € im November. Nach Abzug der gegenüber dem Vormonat gestiegenen Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten verringerte sich der Umlauf heimischer Rentenwerte um 57,8 Mrd €. Darüber hinaus sank der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland im Dezember um 1,5 Mrd €, sodass im Ergebnis 59,3 Mrd € an die Anleger zurückflossen. 

Die Kreditinstitute führten im Berichtsmonat ihre heimische Kapitalmarktverschuldung weiter zurück, und zwar um 55,2 Mrd €. Die größten Rückflüsse waren im Ergebnis bei den flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen (46,7 Mrd €) zu verzeichnen. Darüber hinaus wurden auch Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (7,7 Mrd €), Hypothekenpfandbriefe (0,5 Mrd €) sowie Öffentliche Pfandbriefe (0,3 Mrd €) getilgt. 

Die öffentliche Hand verringerte im Dezember ihre Verbindlichkeiten am Rentenmarkt um per saldo 3,7 Mrd €, nach Nettoemissionen in Höhe von 13,9 Mrd € im Monat zuvor. Der Bund tilgte vor allem zweijährige Schatzanweisungen (10,6 Mrd €) und unverzinsliche Schatzanweisungen (2,0 Mrd €). Dem standen Nettoemissionen von zehnjährigen Anleihen in Höhe von 13,6 Mrd € gegenüber. Die Länder und Gemeinden reduzierten im Berichtsmonat ihre Kapitalmarktverschuldung um 3,0 Mrd €. 

Inländische Unternehmen begaben im Dezember eigene Anleihen für per saldo 1,0 Mrd €, nach Nettotilgungen in Höhe von 1,7 Mrd € im Vormonat. Dabei wurden im Ergebnis Papiere mit Laufzeiten von über einem Jahr emittiert (2,9 Mrd €), während kurzfristige Schuldverschreibungen per saldo getilgt wurden (-1,8 Mrd €). 

Auf der Erwerberseite traten im Ergebnis vor allem inländische Nichtbanken in Erscheinung. Sie nahmen Rentenwerte für per saldo 14,4 Mrd € in ihre Portfolios auf. Der Fokus der Käufe lag auf inländischen Papieren öffentlicher Emittenten. Die Bundesbank erwarb im Rahmen der Ankaufprogramme des Eurosystems Schuldverschreibungen für netto 11,1 Mrd €, dabei handelte es sich vorrangig um inländische Staatsanleihen. Ausländische Investoren reduzierten ihre Bestände an Rentenwerten (45,5 Mrd €) ebenso wie heimische Kreditinstitute (39,4 Mrd €).

Aktienmarkt

Am deutschen Aktienmarkt wurden im Dezember neue Aktien für 1,1 Mrd € begeben, und zwar fast ausschließlich von nicht-börsennotierten Unternehmen. Darüber hinaus stieg der Umlauf ausländischer Aktien in Deutschland um 4,7 Mrd €. Erworben wurden Dividendenwerte im Berichtsmonat ausschließlich von inländischen Nichtbanken (10,3 Mrd €). Heimische Kreditinstitute sowie gebietsfremde Investoren verringerten ihre Aktienportfolios um 4,1 Mrd € beziehungsweise 0,4 Mrd €.

Investmentfonds

Inländische Investmentfonds verzeichneten im Berichtsmonat einen Mittelzufluss in Höhe von 27,0 Mrd €. Hiervon profitierten weit überwiegend Spezialfonds (21,5 Mrd €), welche institutionellen Anlegern vorbehalten sind. In den einzelnen Anlageklassen verzeichneten vor allem Gemischte Wertpapierfonds Mittelzuflüsse in Höhe von 10,9 Mrd €, aber auch Rentenfonds (6,0 Mrd €) und Aktienfonds (5,5 Mrd €) platzierten Anteile am Markt. Der Umlauf an Zertifikaten ausländischer Fondsgesellschaften am deutschen Markt sank im Dezember um 0,4 Mrd €. Erworben wurden Investmentfondsanteile im Ergebnis zum größten Teil von inländischen Nichtbanken (27,0 Mrd €). Ausländische Investoren nahmen Fondsanteile für netto 1,5 Mrd € in ihre Portfolios, während heimische Kreditinstitute Anteilscheine für per saldo 1,9 Mrd € verkauften.