Die Bundesbank und das Center for European Studies der Harvard University zeigen in Cambridge informelle Kunst aus Deutschland Kunstsammlungen beider Institutionen weisen Parallelen auf

Eine gemeinsame Ausstellung der Deutschen Bundesbank und des Minda de Gunzburg Center for European Studies (CES) der Harvard University zeigt in Cambridge moderne Kunst aus dem Deutschland der Nachkriegszeit. Unter dem Titel „Parallel Beginnings: New German Expressionists & Ida Kerkovius“ vereint die Ausstellung informelle Kunst der Gruppe „Quadriga“ um Karl Otto Götz, Heinz Kreutz und Bernard Schultze sowie Werke von Ida Kerkovius. Die Ausstellungsstücke stammen aus der Kunstsammlung der Bundesbank und der Guido Goldman Art Collection beim CES und werden dort erstmals gemeinsam ausgestellt.

Kunstwerke fordern uns heraus und regen zu Diskussionen über unsere Gegenwart und unsere Gesellschaft an, sagte Bundesbankpräsident Joachim Nagel bei der Eröffnung der Ausstellung am Dienstag in Cambridge. Es geht um die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen, und auch um Toleranz. Mir scheinen dies Eigenschaften zu sein, die am Arbeitsplatz und auch im politischen Umfeld in Deutschland mehr denn je gefragt sind.

Das CES ist die wichtigste akademische Einrichtung für Europaforschung in den Vereinigten Staaten. Unser Auftrag ist es, das Wissen über Europa zu vertiefen und die transatlantischen Beziehungen zu fördern, so Professor Grzegorz Ekiert. Unsere Galerie soll dazu beitragen, dass die Kunst mit den Sozialwissenschaften in einen Dialog tritt. Diese Ausstellung bietet die Möglichkeit, neue Denkansätze in Bezug auf die Nachkriegsgeschichte und ‑politik in Europa sowie die Macht künstlerischer Ausdrucksformen zur Veränderung der Gesellschaft zu entwickeln. Wir danken der Deutschen Bundesbank und ihrem Präsidenten Joachim Nagel dafür, dass sie uns bei dieser wichtigen Aufgabe so großzügig unterstützen.

Die Bundesbank begann seit ihrer Gründung 1957 mit dem Ankauf von Werken zeitgenössischer deutscher Künstlerinnen und Künstler. In die Sammlung kamen neben Kunstwerken der Expressionisten und abstrakten Moderne auch viele Arbeiten der damals avantgardistischen informellen Malerei. Die Bundesbank setzt ihr Kunstengagement bis heute fort. Ziel ist nicht nur, Kunst und Kultur zu fördern. Die Kunstwerke sollen am Arbeitsplatz auch neue Perspektiven eröffnen und zum Austausch anregen. 

CES-Mitgründer Guido Goldman baute zeit seines Lebens in Cambridge eine Kunstsammlung auf, in die viele Werke deutscher abstrakter Künstlerinnen und Künstler Eingang fanden. Der Politikwissenschaftler engagierte sich sehr für das Verhältnis zwischen den USA und Deutschland: Er initiierte die Gründung der Stiftung German Marshall Fund, die heute die transatlantischen Beziehungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft fördert. 

Die Ausstellung wird bis zum 31. Mai gezeigt und ist auch für Besucher von außerhalb der Universität geöffnet.