Die deutsche Zahlungsbilanz im Februar 2018
Leistungsbilanzüberschuss leicht gestiegen
Die deutsche Leistungsbilanz verzeichnete im Februar 2018 einen Überschuss von 20,7 Mrd €. Das Ergebnis lag um 0,4 Mrd € über dem Niveau des Vormonats. Ursächlich dafür war, dass die Zunahme des Aktivsaldos im Warenhandel den Rückgang des Aktivsaldos im Bereich der „unsichtbaren“ Leistungstransaktionen, die Dienstleistungen sowie Primär- und Sekundäreinkommen umfassen, leicht überwog.
Der Überschuss im Warenhandel weitete sich im Vormonatsvergleich um 1,5 Mrd € auf 19,8 Mrd € im Berichtsmonat aus. Dabei gaben die Warenimporte stärker als die Warenexporte nach.
Der Positivsaldo bei den „unsichtbaren“ Leistungstransaktionen sank im Februar um 1,1 Mrd € auf 0,9 Mrd €. Ausschlaggebend dafür war, dass die Verschlechterung des Saldos bei den Primäreinkommen die Saldenverbesserung in der Dienstleistungsbilanz überkompensierte. Die Nettoeinnahmen bei den Primäreinkommen verminderten sich um 1,9 Mrd € auf 5,7 Mrd €, wobei im Wesentlichen höhere Dividendenzahlungen für Wertpapierengagements Gebietsfremder eine Rolle spielten. Zudem stieg das Defizit bei den Sekundäreinkommen leicht um 0,3 Mrd € auf 5,4 Mrd €. Dagegen wies die Dienstleistungsbilanz im Februar einen Überschuss von 0,7 Mrd € auf, nach einem Negativsaldo von 0,5 Mrd € im Januar. Hinter dem Umschwung stand, dass die Ausgaben stärker sanken als die Einnahmen. Im Einzelnen gab es auf beiden Bilanzseiten überwiegend kleinere Rückgänge in mehreren Positionen, aber einen spürbaren Anstieg bei den Einkünften aus EDV-Diensten.
Mittelzufluss im Wertpapierverkehr
An den internationalen Finanzmärkten kam es im Februar zu Kurskorrekturen an den Aktienmärkten und steigenden Renditen von Staatsanleihen. Vor diesem Hintergrund ergaben sich im grenzüberschreitenden Wertpapierverkehr Deutschlands Netto-Kapitalimporte in Höhe von 0,5 Mrd € (Januar: Netto-Kapitalexporte von 38,7 Mrd €). Ausländische Investoren kauften in Deutschland per saldo Wertpapiere für 3,5 Mrd €. Dabei galt ihr Interesse vor allem Geldmarktpapieren (7,7 Mrd €). Hingegen verkauften sie im Ergebnis Anleihen (3,8 Mrd €) und Aktien (0,4 Mrd €). Heimische Investoren entfalteten eine nur verhaltene Nachfrage nach ausländischen Wertpapieren und erwarben per saldo ausländische Titel in Höhe von 2,9 Mrd €. Dabei konzentrierten sie sich vor allem auf Aktien (3,9 Mrd €). In geringerem Umfang nahmen sie auch im Ausland begebene Anleihen (1,5 Mrd €) zusätzlich in ihre Portfolios. Dagegen trennten sie sich von Investmentzertifikaten (1,4 Mrd €) und Geldmarktpapieren (1,1 Mrd €).
Im Bereich der Direktinvestitionen ergaben sich im Februar Netto-Kapitalexporte in Höhe von 4,5 Mrd € (Januar: 4,2 Mrd €). Inländische Unternehmen führten verbundenen Unternehmen im Ausland per saldo Mittel in Höhe von 13,6 Mrd € zu. Hierfür stockten sie erneut vor allem das Beteiligungskapital ihrer Auslandsniederlassungen auf (16,4 Mrd €), und zwar sowohl über Beteiligungskapital im engeren Sinne als auch über reinvestierte Gewinne. Die konzerninterne Kreditgewährung wurde hingegen zurückgeführt (2,8 Mrd €). Ausländische Unternehmen investierten ihrerseits 9,1 Mrd € in verbundene Unternehmen in Deutschland. Sie vergaben vor allem Mittel über Finanzkredite (7,3 Mrd €). Darüber hinaus erhöhten ausländische Investoren ihr Beteiligungskapital bei verbundenen Unternehmen in Deutschland (1,8 Mrd €). Dies geschah überwiegend mittels reinvestierter Gewinne.
Im übrigen statistisch erfassten Kapitalverkehr, der Finanz- und Handelskredite (soweit diese nicht zu den Direktinvestitionen zählen), Bankguthaben und sonstige Anlagen umfasst, kam es im Februar zu Netto-Kapitalexporten in Höhe von 11,4 Mrd € (Januar: Netto-Kapitalimporte von 16,3 Mrd €). Ausschlaggebend waren Mittelabflüsse im Bankensystem (17,6 Mrd €), und zwar sowohl bei der Bundesbank (9,2 Mrd €) als auch bei den übrigen Monetären Finanzinstituten (8,4 Mrd €). Dabei stiegen die Forderungen an das Ausland jeweils stärker als die Verbindlichkeiten. Der TARGET2-Saldo der Bundesbank erhöhte sich um 31,9 Mrd €. Die Transaktionen von Unternehmen und Privatpersonen führten im Ergebnis ebenfalls zu einem Kapitalexport ins Ausland (1,0 Mrd €), während dem Staat Mittel aus anderen Ländern zuflossen (7,2 Mrd €).
Die Währungsreserven der Bundesbank verzeichneten im Februar – zu Transaktionswerten gerechnet – eine Zunahme um 0,6 Mrd €.