Die deutsche Zahlungsbilanz im März 2017

Leistungsbilanzüberschuss gestiegen

Die deutsche Leistungsbilanz verzeichnete im März 2017 einen Überschuss von 30,2 Mrd €. Das Ergebnis lag um 9,5 Mrd € über dem Niveau des Vormonats. Dazu trugen Verbesserungen sowohl des Aktivsaldos im Warenhandel als auch des Saldos im Bereich der „unsichtbaren“ Leistungstransaktionen, die Dienstleistungen sowie Primär- und Sekundäreinkommen umfassen, bei.

Der Überschuss im Warenhandel erhöhte sich im Vormonatsvergleich um 4,2 Mrd € auf 27,4 Mrd € im März. Dabei nahmen die Warenexporte stärker zu als die Warenimporte.

Die „unsichtbaren“ Leistungstransaktionen wiesen im März einen Überschuss von 2,8 Mrd € auf, nach einem Defizit von 2,4 Mrd € im Februar. Zu diesem Umschwung trugen sowohl ein deutlich erhöhter Nettoertrag bei den Primäreinkommen als auch ein spürbar verringerter Passivsaldo bei den Sekundäreinkommen bei. Dagegen stand nur ein (um 0,5 Mrd €) leicht auf insgesamt 1,3 Mrd € erhöhtes Minus in der Dienstleistungsbilanz, welche im Wesentlichen auf die jahreszeitlich erhöhten Reiseverkehrsausgaben zurückzuführen ist. Der Anstieg des Überschusses der Primäreinkommen um 3,5 Mrd € auf 6,5 Mrd € im Vormonatsvergleich steht zum größten Teil in Verbindung mit den im Februar erfolgten Dividendenzahlungen an Gebietsfremde, die nunmehr entfielen. Außerdem stiegen die Einnahmen der Inländer aus Direktinvestitionen und Wertpapieranlagen im Ausland an. Das um 2,2 Mrd € auf 2,5 Mrd € verminderte Minus in der Bilanz der Sekundäreinkommen ist vor allem den gesunkenen Ausgaben sowohl im staatlichen wie auch privaten Bereich zuzuordnen.

Mittelabflüsse im Wertpapierverkehr

Das Geschehen an den internationalen Finanzmärkten wurde im März durch die anhaltend expansive Geldpolitik des Eurosystems sowie wachsende Unsicherheit über den Ausgang der Präsidentschaftswahlen in Frankreich beeinflusst. Im grenzüberschreitenden Wertpapierverkehr Deutschlands kam es in diesem Umfeld zu Netto-Kapitalexporten in Höhe von 15,7 Mrd €. Gebietsansässige Anleger erhöhten im betrachteten Zeitraum ihre Bestände an ausländischen Wertpapieren um insgesamt 8,9 Mrd €. Dabei kauften sie Investmentzertifikate (5,4 Mrd €), Aktien (2,8 Mrd €) und Anleihen (0,8 Mrd €) gebietsfremder Emittenten. Ausländische Halter verkauften per saldo deutsche Wertpapiere für 6,8 Mrd €. Sie trennten sich insbesondere von privaten (5,6 Mrd €) und öffentlichen (3,4 Mrd €) Anleihen, wozu auch die Käufe der Bundesbank im Rahmen des erweiterten Ankaufprogramms des Eurosystems (expanded Asset Purchase Programme: APP) beitrugen. Hingegen erwarben gebietsfremde Investoren deutsche Aktien (1,4 Mrd €) und Investmentzertifikate (0,8 Mrd €).

Auch im Bereich der Direktinvestitionen kam es im März zu Netto-Kapitalexporten, und zwar in Höhe von 17,6 Mrd €. Inländische Firmen weiteten ihr Engagement jenseits der Landesgrenze um 29,9 Mrd € aus. Dies erfolgte überwiegend durch die Gewährung grenzüberschreitender konzerninterner Kredite (24,2 Mrd €). Das Beteiligungskapital ihrer Niederlassungen stockten sie um 5,7 Mrd € auf. Ausländische Investoren führten ihren Töchtern in Deutschland ebenfalls Mittel zu (12,3 Mrd €). Sie erhöhten insbesondere die konzerninternen Kredite (10,9 Mrd €), während sie das Beteiligungskapital lediglich um 1,4 Mrd € ausweiteten.

Im übrigen statistisch erfassten Kapitalverkehr, der sowohl Finanz- und Handelskredite (soweit diese nicht zu den Direktinvestitionen zählen) als auch Bankguthaben und sonstige Anlagen umfasst, waren ebenfalls Netto-Kapitalexporte (19,6 Mrd €) zu verbuchen. Dabei stiegen die Forderungen gegenüber dem Ausland stärker (29,9 Mrd €) als die entsprechenden Verbindlichkeiten (10,3 Mrd €). Die Transaktionen des Staates führten per saldo zu geringfügigen Kapitalabflüssen (0,5 Mrd €), während Unternehmen und Privatpersonen moderate Kapitalimporte zu verzeichnen hatten (1,3 Mrd €). Im Bankensystem kam es zu Netto-Kapitalexporten in Höhe von 20,4 Mrd €. Auf die Kreditinstitute entfielen davon 20,3 Mrd €. Die Nettoforderungen der Bundesbank gegenüber dem Ausland stiegen transaktionsbedingt lediglich um 0,1 Mrd €, da sich die Zunahmen von Auslandsforderungen (15,6 Mrd €) und -verbindlichkeiten (15,5 Mrd €) nahezu die Waage hielten. Die höheren Forderungen der Bundesbank aus den TARGET2-Salden schlugen dabei mit 15,4 Mrd € zu Buche.

Die Währungsreserven der Bundesbank blieben im März – zu Transaktionswerten gerechnet – unverändert.