Die deutsche Zahlungsbilanz im März 2018

Leistungsbilanzüberschuss gestiegen

Die deutsche Leistungsbilanz verzeichnete im März 2018 einen Überschuss von 29,1 Mrd . Das Ergebnis lag um 7,4 Mrd  über dem Niveau des Vormonats. Dahinter stand eine Ausweitung des Aktivsaldos insbesondere im Warenhandel, aber auch im Bereich der "unsichtbaren" Leistungstransaktionen, die Dienstleistungen sowie Primär- und Sekundäreinkommen umfassen.

Der Überschuss im Warenhandel nahm im Vormonatsvergleich um 5,9 Mrd  auf 26,8 Mrd  im Berichtsmonat zu. Dabei expandierten die Warenausfuhren stärker als die Wareneinfuhren.

Bei den "unsichtbaren" Leistungstransaktionen stieg der Positivsaldo im März um 1,5 Mrd  auf 2,2 Mrd . Ursächlich dafür waren Saldenverbesserungen bei den Primär- und Sekundäreinkommen, die den Saldorückgang in der Dienstleistungsbilanz mehr als ausglichen. Die Nettoeinnahmen bei den Primäreinkommen vergrößerten sich um 1,5 Mrd  auf 6,9 Mrd . Dahinter standen höhere Einkünfte und geringere Aufwendungen. Auf der Einnahmenseite gingen zwar die Erträge aus Direktinvestitionen Gebietsansässiger zurück, dies wurde durch die Zunahme anderer Komponenten, insbesondere der Dividendeneinkünfte aus Wertpapieranlagen, jedoch mehr als ausgeglichen. Auf der Ausgabenseite spielte vor allem eine Rolle, dass die Dividendenzahlungen für Wertpapieranlagen Gebietsfremder nach dem Anstieg im Vormonat wieder nachgaben, was auch die Ausweitung der Ertragszahlungen für Direktinvestitionen überwog. Das Defizit bei den Sekundäreinkommen ging um 1,6 Mrd  auf 3,8 Mrd  zurück. Wesentlich dafür waren geringere Zahlungen an den EU-Haushalt. Dagegen wies die Dienstleistungsbilanz im März einen Negativsaldo von 0,9 Mrd  auf, nach einem Überschuss von 0,7 Mrd  im Februar. Maßgeblich für den Umschwung war der jahreszeitlich übliche Anstieg der Reiseverkehrsaufwendungen. 

Mittelzufluss im Wertpapierverkehr

Vor dem Hintergrund einer uneinheitlichen Entwicklung an den Kapitalmärkten und des drohenden Risikos eines Handelskonflikts mit den USA ergaben sich im März im grenzüberschreitenden Wertpapierverkehr Deutschlands Netto-Kapitalimporte in Höhe von 3,6 Mrd  (Februar: 0,2 Mrd ). Ausländische Investoren stockten ihre Bestände an deutschen Wertpapieren um 9,8 Mrd  auf. Neben Aktien (6,3 Mrd ) galt ihr Interesse vor allem Anleihen (9,0 Mrd ) – wobei per saldo in erster Linie langfristige Schuldverschreibungen der öffentlichen Hand sowie Bankanleihen erworben wurden. Dagegen trennten sich ausländische Investoren im Ergebnis von Geldmarktpapieren (2,8 Mrd ) und Investmentzertifikaten (2,7 Mrd ). Heimische Anleger erwarben per saldo für 6,2 Mrd  ausländische Wertpapiere. Sie kauften Anleihen (9,9 Mrd €); trennten sich jedoch von ausländischen Aktien (2,0 Mrd ) und Geldmarktpapieren (1,8 Mrd ). Der Bestand an Investmentzertifikaten in deutschen Portfolios blieb nahezu unverändert (0,1 Mrd ).

Im Bereich der Direktinvestitionen ergaben sich im März Netto-Kapitalexporte in Höhe von 11,5 Mrd  (Februar: 4,0 Mrd ). Heimische Unternehmen führten verbundenen Unternehmen im Ausland per saldo Mittel in Höhe von 16,3 Mrd zu. Dies erfolgte sowohl durch Ausweitung konzerninterner Kredite (8,3 Mrd ) als auch durch Aufstockung des Beteiligungskapitals (8,0 Mrd ), nicht zuletzt in Form reinvestierter Gewinne. Aus dem Ausland flossen heimischen Unternehmen Direktinvestitionsmittel in Höhe von 4,8 Mrd  zu. Hierbei spielte der konzerninterne Kreditverkehr eine wesentliche Rolle (3,3 Mrd ), während im Vergleich dazu der Ausbau des Beteiligungskapitals geringer ausfiel (1,5 Mrd ).

Im übrigen statistisch erfassten Kapitalverkehr, der Finanz- und Handelskredite (soweit diese nicht zu den Direktinvestitionen zählen), Bankguthaben und sonstige Anlagen umfasst, kam es im März zu Netto-Kapitalexporten in Höhe von 9,0 Mrd  (Februar: 11,3 Mrd ). Ursächlich hierfür waren Mittelabflüsse beim Staat (3,9 Mrd ), bei Unternehmen und Privatpersonen (2,9 Mrd ) sowie im Bankensystem (2,2 Mrd ). Während die Kreditinstitute recht hohe Netto-Kapitalexporte (38,4 Mrd ) zu verzeichnen hatten, sanken die Nettoforderungen der Bundesbank um nahezu denselben Betrag (36,1 Mrd ): Zwar erhöhten sich im März die TARGET2-Forderungen (9,5 Mrd ), doch stiegen gleichzeitig die Auslandsverbindlichkeiten der Bundesbank, da Zentralbanken, die nicht dem Eurosystem angehören, ihre Einlagen bei der Bundesbank stark erhöhten.

Die Währungsreserven der Bundesbank verzeichneten im März – zu Transaktionswerten gerechnet – eine leichte Zunahme um 0,2 Mrd .